Borussia hat bessere Nerven
Im Spitzenspiel bringt Ochsenhausen den Rekordmeister an den Rand der Niederlage.
Ochsenhausen. Es konnte nur einen geben, so viel war vorher klar. Da es in der Deutschen Tischtennis-Liga kein Unentschieden mehr gibt, musste ein Team als ungeschlagen übrig bleiben, und das war am späten Samstagabend die Borussia.
Im Spitzenspiel triumphierte die Mannschaft von Trainer Danny Heister bei den TTF Ochsenhausen mit 3:1, und der Niederländer musste hernach kräftig durchatmen: "Das Spiel ging heute ganz schön an die Nerven. Zum Glück haben wir in den entscheidenden Situationen die besseren Lösungen gehabt und am Ende gewonnen."
Es deutete sich schon nach wenigen Ballwechseln in der mit 1300 Zuschauern ausverkauften Biberacher Paul-Heckmann-Kreissporthalle an, dass es ein würdiges Spitzentreffen sein würde.
"Meine Jungs haben phasenweise sehr, sehr gut gespielt, aber Ochsenhausen hat gezeigt, wie stark das Team ist", sagte Heister nach mehr als drei Stunden sehenswertem Tischtennis.
So lieferte sich schon zum Auftakt Ex-Borusse Seiya Kishikawa ein Klasse-Duell mit dem in den vergangenen Wochen so überzeugenden Patrick Baum, der nach einer 2:1-Satzführung noch zittern musste.
Kaum besser erging es Timo Boll, dem sich der zweite Ex-Borusse im Team der Gastgeber, Marcos Freitas, entgegenstellte. Im Duell der Linkshänder konnte Freitas in hochspannenden Sätzen immer wieder zum Satz-Ausgleich kommen, hatte im dritten Durchgang sogar fünf Satzbälle verspielt.
Doch auch das warf den 22-jährigen Portugiesen nicht um, der mit dem 11:7 im vierten Satz die beste Antwort fand, um erst im Entscheidungssatz mit 12:14 den Kürzeren zu ziehen. Ochsenhausens Präsident Rainer Ihle sagte nachher zu Recht, dass sein Team das Spiel mit etwas mehr Glück auch 3:0 hätte gewinnen können.
"Das Schlüsselspiel war das erste Spiel, Freitas hatte Matchbälle gegen Boll - überhaupt haben unsere Jungs ein Riesenspiel gemacht, besonders die ersten beiden Einzel waren klasse, auch wenn sie nicht zu unseren Gunsten ausgingen."
Der Vizemeister brachte Düsseldorf ins Wanken, aber letztlich nicht zum Fallen. So war denn auch der Sieg von Tiago Apolonia gegen Christan Süß dann nur ein Ehrenpunkt, weil Boll gegen Kishikawa souverän in drei Sätzen siegte und somit der Borussia endgültig die alleinige Tabellenführung mit zwei Zählern Vorsprung vor dem Gegner des Wochenendes sicherte.