DHC feiert den Halbfinal-Einzug im Kostüm

Die Damen vom Seestern freuen sich über einen äußerst knappen, aber verdienten 1:0-Erfolg gegen den Havesterhuder THC.

Foto: Sergej Lepke

Das Festkomitee beim Düsseldorfer Hockey Club hat ein goldenes Händchen bewiesen. Die alljährliche Karnevalsfeier auf den vergangenen Samstag zu legen, hätte besser kaum passen können. Grund dafür war der Sieg der Hockeydamen im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft. Nach dem 1:0 (0:0) über den Harvestehuder THC steht die Mannschaft von Trainer Nico Sussenburger im Halbfinale. Gefeiert wurde direkt nach Abpfiff auf der Karnevalsparty. Standesgemäß im Kostüm. „Da habe ich meinen Spielerinnen auch keine Vorgaben gemacht“, sagte Sussenburger mit einem breiten Grinsen. „Das hatten sie sich auch verdient.“

Noch im Trikot, aber mit roter Plastikbrille und weißer Schirmmütze enterte beispielsweise Verteidigerin Sabine Markert das Clubhaus. Die Erleichterung über den knappen Sieg war auch bei ihr deutlich spürbar.

Der HTHC aus Hamburg hatte sich als unangenehmer und äußerst defensivstarker Gegner entpuppt. So entstand auch das für Hallenhockey völlig untypische Endergebnis. Während in den allermeisten Spielen unter dem geschlossenen Dach im Schnitt meist weit mehr als zehn Tore fallen, blieb dieses Viertelfinale 42 Minuten lang ohne Treffer. „Die beiden Torfrauen haben stark gehalten und wir haben es offensiv nicht ganz so gut hinbekommen“, analysierte Sussenburger. Bedanken konnte sich der Trainer insbesondere bei seiner Schlussfrau Nathalie Kubalski. Die zeigte sich bei den gelegentlichen Vorstößen der Gäste ohne Nerven. Fünf Strafecken und einen Siebenmeter entschärfte Kubalski und rettete dem DHC dadurch die weiße Weste in der Abwehr. Sussenburger schlug seine Torhüterin nach Abpfiff in einer spontanen Reaktion direkt für die Nationalmannschaft vor.

Die Spielerinnen, die bereits zum DHB-Kader zählen, zeigten gegen die extrem defensiven Hamburgerinnen noch spürbare Anlaufschwierigkeiten. Lisa-Marie Schütze, Selin Oruz, Luisa Steindor und Annika Sprink hatten noch wenige Tage zuvor für die Nationalmannschaft auf dem Feld in Singapur gespielt. Die Umstellung auf die Hallenvariante klappte, aber Trainer Sussenburger sieht noch viele Möglichkeiten für Verbesserungen. „Wir können und werden uns sicherlich noch steigern. Gerade im Spiel nach vorne. Mit der Abwehrleistung bin ich bei einem Viertelfinale ohne Gegentor natürlich zufrieden“, sagte der DHC-Trainer. Den entscheidenden Treffer für die Oberkasselerinnen erzielte Carolin Wolf, für die es das erste Saisontor war. „Der Sieg war insgesamt verdient. Ich bin stolz, dass wir wieder in der Endrunde mit dabei sind“, meinte Sussenburger, dessen Team im vergangenen Jahr überraschend den Titel geholt hatte.

Sollte seine Mannschaft den Titel in Lübeck tatsächlich verteidigen können, dürfte die nächste große Party im Clubhaus am Seestern fest gebucht sein.