Mittelstreckenläufer Max Thorwirth verletzt Olympia-Traum geplatzt
Düsseldorf · Eine Wadenverletzung stoppt Mittelstreckenläufer Maximilian Thorwirth.
Das ist extrem bitter für Maximilian Thorwirth. Erneut verpasst der Düsseldorfer Mittelstreckenläufer die Olympischen Spiele. 2021 war der 29-Jährige wegen eines Formtiefs nicht in Tokio dabei, diesmal erwischt ihn auf dem Weg zu seinem großen Ziel Paris eine Wadenverletzung. Dabei schien er auf dem besten Weg zur erfolgreichen Qualifikation. Aktuell fehlen ihm in der Weltrangliste nur sechs Plätze.
Im Rückblick auf eine aufreibende Achterbahn-Saison erklärt der Sportler des SFD 75 zwar, dass er „mega stolz“ auf die Leistungen der Saison sei. Die Enttäuschung ist aber selbstverständlich riesengroß.
Bei den nationalen Titelkämpfen in Braunschweig musste der 5000-Meter-Spezialist des SFD 75 Düsseldorf jüngst wegen einer Wadenverletzung nach knapp 1000 Metern aufgeben. „Das ist extrem bitter. Ich wusste leider, dass es so kommen könnte. Aber ich hatte noch eine Chance auf Olympia – also habe ich es natürlich probiert. Am Ende bin ich mehr gehumpelt als gelaufen. So kann man keine Spitzenzeit angreifen, und schon gar nicht um den Meistertitel mitkämpfen“, sagte der 29-Jährige.
Ein Fazit zu ziehen, fällt Thorwirth unter dem Eindruck des frischen Scheiterns an der Qualifikation gerade nicht leicht. Herausragende Ereignisse waren für ihn eine „fette persönliche Bestzeit“ und eine „außergewöhnliche EM-Teilnahme“, sagt er. Es bleibe deshalb viel Positives – trotz der verpassten Sommerspiele in Paris. Höhepunkt einer aufreibenden Saison war sicher sein Auftritt im Mai in Brüssel. Dort hatte der Organisator der Kö-Meile seine Bestleistung deutlich auf 13:10,50 Minuten verbessert und gemeinsam mit der Qualifikation für die Europameisterschaft in Rom seine Zugehörigkeit zur internationalen Weltelite einmal mehr bewiesen.
„Auf diese fette persönliche Bestleistung, nur vier Deutsche waren jemals schneller, bin ich mega stolz – und überhaupt auf das, was ich mir dieses Jahr erarbeitet habe“, sagt Thorwirth. „Ich habe alles gegeben und mir nichts vorzuwerfen. Ein Start bei einer EM wie in Rom ist immer außergewöhnlich.“ In Italien wurde der mehrfache Medaillengewinner bei nationalen Titelkämpfen in einem starken Feld bester Deutscher, konnte sein volles Potenzial aber nicht ausschöpfen. „Das nervt ein wenig“, räumt Thorwirth ein, „ich würde gern konstanter auftreten – über mehrere Monate.“
Nichtsdestotrotz spürt der ehrgeizige Sportler, wenn er die heutige Situation mit der von vor drei Jahren vergleicht, einen Unterschied von „Tag und Nacht“. Bei den verpassten Sommerspielen von Tokio war er in der gesamten Saison seiner Form hinterhergelaufen, das ist nun anders. Thorwirth war in diesem Jahr so schnell wie nie zuvor. „Das macht das Olympia-Aus zwar bitter, aber etwas leichter zu akzeptieren“, so Thorwirth.
Der Mittelstreckler weiß noch nicht, ob die hartnäckige Wadenverhärtung das Ende der Sommersaison bedeutet oder er in der sogenannten „Late Season“ noch einmal einen Angriff wagt, um seine Bestleistung zu bestätigen oder auf Nebenstrecken Akzente zu setzen. Spätestens bei der Kö-Meile am 1. September in Düsseldorf will Thorwirth aber erneut an der Startlinie stehen.