Düsseldorf. 16 Punkte aus den letzten sieben Oberliga-Spielen stehen für eine beeindruckende Erfolgsserie. Eigentlich müsste Turus Trainer Frank Benatelli sorgenfrei in die nahe sportliche Zukunft blicken. Doch vor der Partie bei Germania Dattenfeld hat der Fußball-Lehrer so seine Bedenken. "Ich habe die Jungs gewarnt. Sie sollen bloß nicht denken, die Punkte auf dem Dorf mal eben so im Vorbeigehen mitnehmen zu können", sagt Benatelli und hebt den Zeigefinger. Die Begegnung mit dem Aufsteiger in dem 2450 Einwohner umfassenden Flecken an der Sieg hat auf den ersten Blick provinziellen Charakter. Doch bei genauer Betrachtung verbirgt sich hinter Germania Dattenfeld ein Dorfverein, der in den letzten 14Jahren einen kometenhaften Aufstieg hinter sich gebracht hat.
Die Formkurven der beiden Teams verlaufen gegensätzlich
1993 noch kickte die Germania in der Kreisliga C, ehe im vergangenen Sommer nach mehrereren vergeblichen Anläufen endlich der Sprung in die Viertklassigkeit gelang. Hinter dem sportlichen Erfolg steht auch in Dattenfeld ein Mann mit großer Geldbörse. Was Heinz Schneider für die Turu ist, ist Franz-Josef Wernze für die Germania. Allerdings ist der Mäzen im Gegensatz zu Schneider nicht auf sich alleine gestellt. Mehr als 50 Sponsoren umfasst der Pool, aus dem der Aufsteiger Unterstützung erfährt. Von diesen Verhältnissen kann die Turu nur träumen. Auf dem Platz hingegen haben die Oberbilker gegenüber dem furios in die Saison gestarteten Konkurrenten inzwischen die Nase vorne. "Dattenfeld hatte zuletzt großes Verletzungspech, wir hingegen haben uns deutlich stabilisiert", erklärt Benatelli. Geht es nach dem Coach, soll sich diese Tendenz auch am Sonntag fortsetzen. Allerdings droht Benatelli der Ausfall zweier Leistungsträger. Der Abräumer vor der Abwehr, Carsten Weiß, wackelt ebenso wie Torhüter Jonas Agen, dem eine Kapselverletzung zu schaffen macht. Wie gut, dass Ersatzkeeper Tobias Duffner seine Achillessehnenverletzung vollends auskuriert hat und gemeinsam mit Mittelfeldspieler Andreas Gensler (fehlte in Aachen wegen einer Erkältung) für einen Einsatz bereit stünde.