Fußball/Turu: Ein Sieg gegen das Abrutschen
Die Turu steht gegen WSV Borussia II unter Zugzwang. Eine Heimniederlage am Sonntag wäre fatal.
Düsseldorf. Die Situation ist heikel. Nach der unglücklichen - aber leider fast schon obligatorischen - Auswärtsniederlage beim Bonner SC (0:1) steht die Turu in der Fußball-Oberliga nun wieder mächtig unter Zugzwang. Gegen den Tabellendritten Wuppertaler SV Borussia II muss am Sonntag vor eigenem Publikum unbedingt ein Sieg her, anderenfalls droht erneut das Abrutschen in die Gefahrenzone. So sieht es jedenfalls Trainer Frank Benatelli, der fest damit rechnet, dass zeitgleich Union Solingen im Kellerduell gegen Düren die Oberhand behalten und den Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld herstellen wird. "Wer von den noch gefährdeten Teams am Sonntag nicht dreifach punktet, für den wird es ganz eng", glaubt der Ex-Profi.
Für die Oberbilker wäre eine Heimniederlage umso fataler, da sie in den Wochen darauf gleich dreimal in Folge (Essen, Düren, Uerdingen) auf des Gegners Platz anzutreten haben. Und wie unwohl sich die Benatelli-Elf in dieser Saison in der Fremde fühlt, belegt die Bilanz von nur einem Sieg und zwei Unentschieden aus insgesamt zehn Auswärtsspielen. Ungeachtet der nun wieder etwas ungewisser gewordenen sportlichen Zukunft hat Frank Benatelli vor wenigen Tagen ein Zeichen gesetzt und seinen Vertrag an der Feuerbachstraße um ein weiteres Jahr verlängert. Mit ihm bleiben auch Torhüter Tobias Ritz und die beiden Mittelfeldspieler Taher Elidrissi und Carsten Weiß.
Als erste Zugänge für die kommende Spielzeit stellte Manager Heinz Schneider unter der Woche mit Julian Alasan (Fortuna U 19) und Dirk Engel (BV 04) zwei dringend benötigte Angreifer vor. Doch ob ausgerechnet der erst 18-jährige Alasan und der ebenfalls gänzlich Oberliga-unerfahrene Landesliga-Torjäger Engel die Misere im Turu-Sturm beenden können, bleibt abzuwarten. Zumal sich beide erst die Rückendeckung ihres künftigen Trainers erarbeiten müssen. Denn Benatelli stellt klipp und klar fest: "Ich kenne keinen der beiden Spieler."
Engel und Alasan sind Facetten des neuen, jüngeren Gesichts, das Heinz Schneider seiner Turu verleihen möchte. Und sie sind der Ausdruck eines Sparkurses, den der Verein wohl einschlagen muss, sollten keine zusätzlichen Sponsoren aufgetrieben werden. "Es kann sein, dass wir mit einem gekürzten Etat in die kommende Spielzeit gehen müssen", sagt Benatelli. Dass er dabei wenig begeistert klingt, versteht sich von selbst. Denn der ehrgeizige Übungsleiter hatte wie Teile des Umfelds darauf gehofft, im kommenden Jahr ein Wort um den Aufstieg in die dritte Profiliga mitsprechen zu dürfen. Doch dafür dürften die Mittel nach augenblicklichem Stand nicht ausreichen. "Wir müssen uns für die nächste Saison wohl andere Ziele setzen", glaubt Benatelli. Aktuell gilt es jedoch zunächst einmal, die heikle Situation zu überstehen.