Fußball: TuRU verliert Spitzenspiel
In Ratingen kassiert das Team von Frank Zilles das entscheidende Gegentor beim 1:2.
Düsseldorf. Ob Karl Weiß nun ein Glückspilz oder kühler Stratege ist, kann so schnell nicht geklärt werden. Deshalb bleibt die Frage, ob der 2:1-Erfolg von Ratingen 04 im Spitzenspiel der Fußball-Niederrheinliga gegen die TuRU einfach nur glückliche Fügung oder das Ergebnis taktischen Kalküls des Ratinger Trainers war, auch unbeantwortet.
Rund zwei Drittel eines interessanten Spiels gehörten den spielerisch reiferen Oberbilkern, die den zunächst destruktiven Gastgeber aus Ratingen vor allem vor der Pause zumindest optisch dominierten. Doch in der Schlussphase schlugen die Gastgeber eiskalt zu. In allerletzter Sekunde verlängerte der eingewechselte Ganesh Pundt auf den ebenfalls spät in die Partie gebrachten Mats Kroepmanns. Und der junge Ratinger Stürmer schob den Ball eiskalt an TuRUs Keeper Marc Ernzer vorbei (90.).
Die TuRU wurde somit am Ende auch irgendwie Opfer ihres eigenen Engagements. Denn der höhere Aufwand machte sich in der Schlussphase auch in größerem Kräfteverschleiß bemerkbar. "Wir haben den Gegner in den letzten Minuten durch unnötige Ballverluste stark gemacht. Das darf uns nicht passieren", kritisierte TuRUs Trainer Frank Zilles, der auch auf seinen Keeper Dennis Prostka nicht gut zu sprechen war. "Was hat er da zu suchen", fragte Zilles in Anspielung auf die Szene, die zur berechtigten Roten Karte des Schlussmannes (52.) führte. Nach einem Abseitspfiff von Schiedsrichter Markus Borsch eilte Prostka übermotiviert aus seinem Tor und schubste Ratingens Daniel Rehag aus dem Weg, um das Spiel schnell zu machen. Doch dieser "Schuss" ging nach hinten los.
Immerhin gelang der TuRU in Unterzahl noch der verdiente Ausgleich. Dennis Homann traf wie in der Vorwoche nach einer Schweers-Ecke aus dem Gewühl und egalisierte die schmeichelhafte Ratinger Führung, für die Sascha Meier mit einer sehenswerten Direktabnahme aus 20 Metern gesorgt hatte (28.). Moralisch nun wieder im Aufwind spielte die TuRU weiter munter nach vorne, zumal nach einer Stunde auch Ratingens Eser Karadag mit "Gelb-Rot" unter die Dusche musste. Doch in einer munteren Schlussphase hatten die Gastgeber das glückliche Ende für sich.