Düsseldorf. Das unglückliche Pokal-Aus ist verarbeitet. Der Wille, die schnelle Revanche herbeizuführen, ist groß. Im Lager der Turu brennen Trainer und Mannschaft auf das zweite Aufeinandertreffen mit dem VfB Homberg binnen einer Woche. Die 0:1-Niederlage im Niederrheinpokal-Viertelfinale sei zwar ärgerlich gewesen, doch die unwesentlich größere Bedeutung misst Coach Frank Benatelli der Oberliga-Partie am Sonntag bei. "Unser Saisonziel ist die Qualifikation für die NRW-Liga. Daran werden wir gemessen", so der Ex-Profi, der mit seinem Team mit sechs Siegen aus den letzten acht Spielen klar auf Kurs liegt.
Das Geheimnis des augenblicklichen Erfolges der Turu
Die Verantwortlichen an der Feuerbachstraße standen in den letzten Jahren nicht immer für eine glückliche Personalpolitik. Doch in diesem Jahr bewiesen Heinz Schneider und Frank Benatelli ein gutes Händchen. Besonders die im Laufe der Hinrunde getätigten Nachverpflichtungen Samet Atulahi und Engin Kizilaslan, der auch auf der Verteidigerposition spielt, entpuppten sich schnell zu echten Volltreffern. Kizilaslans Beispiel zeigt: Trainer Frank Benatelli besitzt inzwischen genügend Alternativen, um auf Gegner und Spielstände taktisch reagieren zu können. Als im September nach acht Partien und nur einem Sieg erste Missfallensbekundungen seitens der Mannschaft laut wurden, schienen die Tage von Trainer Frank Benatelli bereits gezählt. Doch Boss Heinz Schneider, ansonsten nicht unbedingt als die Geduld in Person bekannt, hielt an seinem in die Kritik geratenen Übungsleiter fest. Die richtige Entscheidung. Seitdem sich Benatelli der Rückendeckung seines Vorgesetzten völlig sicher ist, scheint auch das Verhältnis zwischen ihm und der Mannschaft wieder gefestigt zu sein. Benatelli zieht seine Arbeit konsequent durch und scheut auch vor unpopulären Personalmaßnahmen nicht zurück. Der Erfolg gibt ihm recht. In Bonn drehten die Blau-Weißen einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Erfolg um. Gegen Aachen lag die Turu sogar mit 0:2 im Hintertreffen, um dann noch als 3:2-Sieger vom Platz zu gehen. Beide Partien zeigten, dass es um die Moral und den Charakter der Benatelli-Elf in dieser Spielzeit bestens bestellt ist. Benatelli verfügt mit Elidrissi, Sesterhenn, Weiß oder Ayranci über eine Vielzahl an kampfstarken Akteuren. Und vorneweg marschiert mit Bernd Willems ein Spieler, den auch schwere Verletzungen nicht davon abhalten, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. "Bernd ist ein vorbildlicher Sportsmann", lobt Benatelli seine Führungsfigur, die beim Pokal-Aus in Homberg aufgrund eines überflüssigen Platzverweises zum Sündenbock abgestempelt wurde.