Fußball-Oberliga Kalkum kommt langsam in Zugzwang

In der Fußball-Oberliga steht der Aufsteiger bereits auf einem Abstiegsrang. Der SC West hat zuletzt zu wenig Torgefahr erzeugt.

Foto: Young

Düsseldorf. Allmählich füllt sich die Tabelle auch in der Fußball-Oberliga mit Wahrheitsgehalt. An der Spitze wird der TSV Meerbusch auf Rang zwei eingerahmt vom Wuppertaler SV (1.) und dem KFC Uerdingen (3.); die beiden Teams, die man aufgrund ihrer Etats auch dort erwarten durfte. Der zuletzt ins Straucheln geratene Aufsteiger SC West liegt dank seines phänomenalen Saisonstarts immer noch auf einem guten siebten Platz, der wohl in etwa auch dem Leistungsvermögen der Oberkasseler entspricht.

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Auch der Mitaufsteiger TV Kalkum-Wittlaer erfüllt bisher die Erwartungen. Zwar belegt die Elf von Giuseppe Montalto nach neun Partien den ersten Abstiegsrang. Doch der zuletzt zweimal in Folge aufgestiegene TVKW hat in den vergangenen Wochen mehr als angedeutet, dass er am Saisonende über dem Strich stehen kann. Auf dem Weg zum Klassenerhalt müssen dann allerdings auch Aufgaben wie das kommende Auswärtsspiel bei der U 23 von Rot-Weiß Oberhausen gelöst werden.

Die „Kleeblätter“ hatten sich in den vergangenen Jahren durchaus einen Namen in der Oberliga gemacht. Doch in diesem Sommer schien der Nachschub an Talenten aus dem eigenen Nachwuchs nicht wie gewohnt funktioniert zu haben. Mit nur vier Punkten auf der Habenseite steht RWO am Sonntag schon unter Zugzwang. Das ist die Chance für den TV Kalkum-Wittlaer, der spielerisch zuletzt Fortschritte machte, es beim 2:2 gegen Schonnebeck zuletzt aber immer noch an der nötigen Cleverness vermissen ließ.

Nunmehr seit vier Spielen wartet der SC West auf einen Sieg. Ebenso lange sind die Oberkasseler nun schon ohne Torerfolg. Damit ist auch klar, wo Marcus John den Hebel ansetzen muss. Während die Defensive meist gut steht, versteht es West derzeit nur selten, Torgefahr zu erzeugen. Das liegt zum einen an der Konkurrenz, die den Neuling längst nicht mehr unterschätzt und damit auch nicht mehr zum Kontern einlädt. Es liegt zum anderen aber auch am eigenen Personal.

Neuzugang Abdelkarim Afkir traf zu Saisonbeginn nach Belieben. Momentan hängt der aus der Landesliga gekommene Angreifer etwas durch. Gleiches gilt für Ekrem Engin, von dessen Ideen West abhängig ist. Der schlitzohrige Techniker hat nach verletzungs- und urlaubsbedingter Pause noch nicht wieder seinen Rhythmus gefunden. Man darf gespannt sein, was sich Marcus John für das Derby gegen Ratingen 04 einfallen lässt, um sein Team wieder in die Erfolgsspur zu führen. Die Angerstädter sind auf Platz neun liegend nicht nur ein unmittelbarer Tabellennachbar. Beide Clubs verfolgen auch eine ähnliche Philosophie, überwiegend auf junge, in Nachwuchsleistungszentren ausgebildete Akteure zu setzen.