Maadé Pitang: Der große Traum von Olympia

Die Düsseldorferin Maadé Pitang hat eine beachtliche Karriere vorzuweisen und wurde deshalb ins Programm "Team 2008" aufgenommen.

Düsseldorf. Als Maadé Pitang mit sieben Jahren erstmals zum Taekwondo-Training ging, war es der Wunsch ihrer Mutter, dass das schüchterne Mädchen beim Kampfsport etwas mehr Selbstbewusstsein tanken kann.

Davon ist bei der jungen Sportlerin, die noch zu Hause in Mettmann lebt, heute nichts mehr zu spüren.

Mit acht Deutschen Meisterschaften, dem Gewinn des Katalanen Cups und einem dritten Platz bei den Europameisterschaften der Junioren aus dem Jahr 2005 hat sie bereits eine beachtliche Karriere vorzuweisen. "Sie ist in ihrer Gewichtsklasse klar die Nummer eins und hat beste Chancen, in diesem Jahr bei den Europameisterschaften erfolgreich zu sein", sagt ihr Trainer Inan Tunc, der sie im Düsseldorfer Sportwerk auf die kommenden Turniere vorbereitet.

Pitang selbst erhofft sich bei dem Turnier ein Platzierung unter den ersten Zwei. So wundert es nicht, dass Pitang ins "Team 2008" berufen wurde, ein Förderprogramm das jungen Düsseldorfer Sportlern helfen soll, ihren Weg zu den Olympischen Spielen in Peking im August erfolgreich zu bewältigen.

"Das hat mich mächtig stolz gemacht. Alle Leute sind gekommen, um mir zu gratulieren. In Peking dabei zu sein, wäre schon ein großes Ziel, aber ich bin so realistisch, um zu wissen, dass es vielleicht auch erst bei den Spielen 2012 klappen wird", sagt Pitang, die von ihrem Trainer als sehr ehrgeizige und fleißige Athletin gelobt wird.

Insgesamt vier Kampfsportler können mit nach China, bislang ist nur bei den Männern ein Platz fest vergeben. Dabei ist es der 19-Jährigen wichtig, auch Spaß bei all dem harten Training zu haben. "Es tut gut, sich dabei mal so richtig austoben zu können."

Dass Kampfsport in der Gesellschaft nicht immer so hoch angesehen ist, hat Pitang schon des öfteren erfahren. "Immer wenn ich erzähle, welche Sportart ich mache, fragen die Leute, ob sie jetzt Angst vor mir haben müssen", sagt sie mit einem Schmunzeln. Was ihre berufliche Karriere angeht, hat sie im Juni vergangenen Jahres ihre Ausbildung zur Gymnastiklehrerin erfolgreich abgeschlossen und arbeitet jetzt als Fitnesstrainerin in einem der großen Center in Düsseldorf.

"Es ist interessant, weil ich dort viele verschiedenen Menschen kennen lerne und weil ich auch noch eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit habe", erklärt Pitang. Dass sie mit ihrem Sport später das große Geld verdienen kann, glaubt sie nicht wirklich. "Ich kenne hier keinen, der davon reich geworden ist. Es wäre aber schon toll, vom Sport einmal leben zu können", berichtet die Sportlerin.

Trotzdem ist sie froh, dass sie dank des Förderprogramms des Olympiateams, nun die Möglichkeit hat, sich voll auf das Training zu konzentrieren, ohne nebenher noch jobben zu müssen. Auch mit den anderen Spitzensportlern versteht sie sich gut.

"Mit ein paar habe ich guten Kontakt und gehe auch mit dem einen oder anderen mal privat weg. Im vergangenen Jahr war wir zum Beispiel alle beim Arag Worldteam-Cup."

Was ihr Privatleben betrifft, bleibt Pitang, die mindestens fünf Mal in der Woche trainiert, im Moment nur wenig Zeit. Wenn sich doch mal etwas Freiraum ergibt, genießt sie am liebsten ihre Ruhe: "Ich liebe es, zu Hause zu sein und einfach mal gar nichts zu machen."