Fußball SC West auf Abschiedstournee

Düsseldorf · Der Landesligist wird den Abstieg nicht mehr vermeiden können. Am Sonntag geht es zu Fortuna Dilkrath.

Marco Lüttgen (im Spiel gegen Mettmann) wird mit dem SC West im nächsten Jahr in der Bezirksliga antreten.

Foto: RP/Benedikt Jerusalem

Dem SC West ist in der Fußball-Landesliga nicht mehr zu helfen. Das weiß inzwischen auch der sonst so optimistische Günter Abel. „Wir befinden uns auf Abschiedstournee“, sagt der Trainer des Tabellenschlusslichts und gesteht sich damit auch öffentlich erstmals das ein, was Außenstehenden schon lange klar ist: Für den SC West geht es nach dieser Spielzeit eine Etage runter in die Bezirksliga, in der man zuletzt in der Saison 2004/2005 vertreten war. In den verbleibenden zehn Saisonspielen geht es für die Abel-Elf zum einen noch darum, sich mit Anstand aus der Liga zu verabschieden. Zum anderen möchten die Oberkasseler, wenn für sie selbst schon jede Hilfe zu spät kommt, zumindest noch den Stadtnachbarn Schützenhilfe leisten.

„Es wäre ja traurig, wenn neben uns auch der MSV Düsseldorf und die SG Unterrath absteigen müssten“, meint Abel. Mit einem Sieg bei der ebenfalls abstiegsgefährdeten DJK Fortuna Dilkrath könnte der SC West tatsächlich den beiden Lokalrivalen unter die Arme greifen. Was am Ende auch ganz im Interesse des Klubs von der Schorlemer Straße sein sollte. Denn klar ist, dass jeder weitere Absteiger aus dem Düsseldorfer Raum einen sofortigen Wiederaufstieg in der kommenden Saison erschweren würde. Und genau der ist offenbar das Ziel des SC West. „Alles andere wäre ja albern“, sagt Abel, wenn er auf das ehrgeizige Unterfangen angesprochen wird.

Dass der Verein in Sachen Kaderplanung bislang noch nichts zu verkünden hat, beunruhigt den ehemaligen Profi keineswegs. „Ich kenne diese Situation. Auch mit Vohwinkel sind wir einst aus der Landesliga abgestiegen, haben dann ganz in Ruhe ein neues Team zusammengestellt und sind anschließend direkt wieder aufgestiegen“, blickt Abel zurück.

Nicht auf ein neues Team, sondern auf den vorhandenen Stamm würde Mo Rifi gerne im kommenden Spieljahr zurückgreifen, selbst wenn auch der von ihm trainierte MSV Düsseldorf im Sommer in die Bezirksliga absteigen muss. „Die Jungs haben ja schon bewiesen, dass sie kicken können. Ich bin unverändert von der Qualität des Teams überzeugt“, sagt der 41-Jährige. Zu Hause gegen den SV Wermelskirchen sollten die mit dem Rücken zur Wand stehenden Mannen um Kapitän Wiren Bhaskar ihren Coach tunlichst bestätigen. Denn eine Niederlage im Kellerduell käme im Kampf um den Klassenerhalt einer Vorentscheidung gleich. Rifi kündigt vor dem „Endspiel“ gegen den Tabellen-17., der den viertbesten Angriff und die schwächste Abwehr der Liga stellt, die Flucht nach vorne an. „Wir werden attackieren und mit offenem Visier spielen. Das wird ein wildes Spiel“, verspricht der Coach, der auch in der kommenden Saison in Eller an der Seitenlinie stehen wird.

„Abstiegskampf“ steht am Sonntag auch in der Partie zwischen der SC Victoria Mennrath und der SG Unterrath auf der Tagesordnung. Unter dem neuen Trainer Deniz Aktag fand die SGU zuletzt wieder zurück zu defensiver Stabilität und geht daher auch mit einem Punkt Vorsprung auf die Victoria ins Spiel. „Ein kurzer Blick auf die Tabelle genügt, um zu wissen, was in Mennrath auf dem Spiel steht“, sagt Aktag, der die in den letzten beiden Partien überzeugende Startelf wohl kaum ändern wird.

Einzig sorgenfreies Team aus dem Düsseldorfer Rsaum bleibt Turu 80. Wobei das mit Blick auf die personelle Situation der Oberbilker auch nicht ganz richtig ist. Beim SC Velbert muss Trainer Francisco Carrasco unter anderem auf sein Abwehrduo Lukas Reitz und Daniel Rey Alonso verzichten. Somit muss der spanische Coach wohl erneut den einen oder anderen A-Jugendlichen in die Startelf beordern. Leisten kann er es sich allemal. Denn mit 42 Punkten hat sich die siebtplatzierte Turu schon ein ordentliches Polster auf die Abstiegszone erarbeitet.