Tennis: Rochusclub hat zwei neue Publikums-Lieblinge
Das ungleiche Paar Sergio Roitmann und Evgenij Korolev verzaubert die Anhänger.
Düsseldorf. Kollektives Aufatmen beim Rochusclub. Nach dem ersten Sieg in der diesjährigen Tennis-Bundesliga-Saison blickt Teamchef Detlev Irmler wieder etwas zuversichtlicher drein. Und das weniger, weil der doch eher zu den schwächeren Mannschaften zu zählende TV Reutlingen deutlich mit 5:1 geschlagen wurde, sondern weil es nach dem missglückten Auftritt der groß angekündigten und bereits wieder entschwundenen Agustin Calleri und José Acasuso am Sonntag die Geburt zweier neuer Publikumslieblinge gegeben hat.
Sergio Roitman und Evgenij Korolev entledigten sich zunächst ihrer Aufgaben im Einzel und verzauberten danach gemeinsam die Zuschauer auf dem Centre Court am Rolanderweg im Doppel. Auf den ersten Blick ein völlig ungleiches Paar. Dort der 29-jährige Argentinier mit der Mario-Kempes-Gedächtnisfrisur von 1978, daneben sein neun Jahre jüngerer Partner aus Moskau mit dem Milchbubigesicht. Doch die beiden ergänzen sich bestens, denn Roitman hat die Strategie und Korolev beherrscht alle Schläge mit einer für sein Alter unglaublichen Sicherheit. Immer wieder legte sich der Mann aus Buenos Aires das Duo auf der anderen Seite des Netzes zurecht, bis der perfekt deutsch sprechende Russe den tödlichen Schlag aus dem Hut zauberte.
"Es macht total viel Spaß, mit Sergio zusammen zu spielen. Ich versuche einfach mein Bestes zu geben, muss aber noch viel lernen, zumal ich nicht nur auf Sand erfolgreich sein will", bleibt Evgenij Korolev, der übrigens der Cousin von Tennis-Model Anna Kournikova ist, bescheiden am Boden. Sportliche Höhenflüge sind am kommenden Wochenende aber wieder erlaubt, wenn in Solingen (Freitag, 13 Uhr, Widderter Straße) und gegen Tabellenführer Aachen (Sonntag, 11Uhr, Rolanderweg) der Aufwärtstrend fortgesetzt werden soll. Dann stoßen auch Fabrice Santoro, der in Newport seinen Titel verteidigen konnte, und Mischa Zverev, der am Stuttgarter Weissenhof im Doppel-Finale stand, wieder zum Team. "Vielleicht lässt Aachen im Spitzenspiel gegen Mannheim etwas Kraft. Wenn wir beide Partien für uns entscheiden, dann können wir vielleicht doch noch Meister werden", sagt Teamchef Detlev Irmler optimistisch. Vor allem dank des neuen Traumdoppels.