Mann verlor Arm: Staplerfahrer vor Gericht

27-Jähriger verursachte Unfall mit Gabelstapler, weil er sich unter Zeitdruck gesetzt fühlte.

Düsseldorf. Aus Angst vor den Konsequenzen handelte Daniel D. gegen seine Überzeugung. Heute ärgert er sich. Denn diese Angst brachte ihn jetzt auf die Anklagebank. Der 27-jährige gelernte Schreiner arbeitete im Jahr 2008 als Gabelstapelfahrer auf der Drupa-Messe. Dort wurde er zu einem Messestand bestellt. Mit seinem Gabelstapler sollte er einen Planschneider zu seinem Ausstellungsplatz transportieren. „Es herrschte unglaublicher Zeitdruck. Alle waren hektisch“, sagte der Mann. Aus diesem Grund habe er sich auch nicht getraut, seine Bedenken zu äußern. „Das Gerät war zu schwer für meinen Gabelstapler. Ich wollte es mit meinem Stahlseil sichern, doch der Druck war zu groß, ich traute mich nicht.“

Es passierte, was passieren musste: Der Planschneider fiel herunter und quetschte einen Mann ein. „Ich hatte gar nicht gesehen, dass da schon jemand stand.“ Sofort habe er dem Verletzten geholfen. Dieser hatte Glück im Unglück. Er kam mit dem Leben davon, sein rechter Arm musste allerdings amputiert werden. „Die Sache hat mein Leben verändert. Ich habe viele schlaflose Nächte.“ Der Staatsanwalt zeigte zwar Verständnis, doch sagte er: „Mit dem Argument Zeitdruck können sie sich nicht aus der Verantwortung reden.“ Er hätte sich trotz seines jungen Alters durchsetzen müssen. „Das werde ich ab sofort auch machen“, beteuert Daniel D. Das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt — er muss lediglich 300 Euro für gemeinnützige Zwecke zahlen.