Markthalle für den Carlsplatz

Wettbewerb Der Platz soll neu gestaltet werden: Planer sollen Ideen entwickeln, auch eine Tiefgarage ist geplant.

<strong>Düsseldorf. Unten Platz für 300 Autos, oben eine neue Markthalle: Der Carlsplatz soll neu entstehen. "Wir wollen 2008 einen Wettbewerb für eine Markthalle durchführen", kündigte Oberbürgermeister Joachim Erwin gestern an. Die Maßnahme werde "ein paar Millionen kosten", aber die Stadt werde diese Ausgabe schultern und die Marktbeschicker nicht an den Kosten beteiligen. Der Marktumbau 1998 stand unter Spardiktat, die heutige Überdachung ist von schlichter Einfallslosigkeit und unpraktisch - trotz Dach wird man bei Regen nass.

Die Stadtspitze ist für Vorschläge bei der Gestaltung offen. Erwin denkt an Glas und Stahl, auch an Bleiverglasungen wie im Jugendstil. Beispiel: Oben haben Glaskünstler Bilder von Fasanen und Hasen eingepasst, unten wird Wild verkauft. Paris, Barcelona - die großen Märkte Europas, ob existent oder verschwunden, lassen grüßen.

Die Stadttochter IDR soll eine zweigeschossige Tiefgarage mit 300 Stellplätzen unter dem Markt errichten. Sie würde über das bestehende IDR-Parkhaus am Carlsplatz (399 Plätze) angebunden, das jetzt für eine Million Euro auf Vordermann gebracht wird. Unter dem Markt befindet sich noch ein Bunker. "Wir würden in zwei bis drei Bauabschnitten arbeiten, damit der Marktbetrieb weitergehen kann", sagt IDR-Chef Heinrich Pröpper.

Der Umbau 1998 ist für die Beteiligten wie ein ungeliebtes Kind. So richtig zufrieden ist niemand mit der unansehnlichen Überdachung. Obendrein erfüllt sie ihre Funktion nicht, der Regen wird bei starken Winden schräg über den Platz getrieben. Rund zwei Millionen Mark kostete das Projekt damals, Händler und Stadt teilten sich die Kosten - und so sieht der Platz heute auch aus. Eine neue Markthalle ist deswegen kein überflüssiger Luxus, wie man zunächst vermuten könnte.

Es ist deswegen gut, dass die Händler von Anbeginn mit planen. Sie haben es somit selbst in der Hand, die Einmaligkeit zu erhalten und gleichzeitig das Niveau (nicht die Preise) zu heben. Dass die Stadt die Investition selbst komplett stemmt, ist eine Großzügigkeit dieser Düsseldorfer Jahre.