Mörsenbroich/Unterrath Mehr Kriminalität auf den Straßen

Polizistin Irmgard Baumhus hat im Rathaus Rath geschildert, wann und wo im Bezirk 6 gestohlen wird.

Foto: Gebert/dpa

Düsseldorf. In der Beurteilung von Kriminalität ist Irmgard Baumhus, die Leiterin der Polizeiinspektion Nord, eine Fachfrau. Bei ihrem Vortrag im Rather Rathaus über die Kriminalität im Stadtbezirk 6 (Rath, Unterrath, Lichtenbroich und Mörsenbroich) redete sie nicht um den heißen Brei, sondern brachte Fakten. So sprach sie von einem deutlichen Anstieg der Straßenkriminalität, also von Körperverletzung, Raub, Überfällen, Sachbeschädigungen und Diebstählen in Lichtenbroich und Mörsenbroich.

In Rath habe es in den vergangenen Wochen einen Anstieg von Raubüberfällen auf der Straße gegeben. Hier sei es jedoch gelungen, Ende März den „potenziellen Tatverdächtigen“ zu fassen. Er hatte beispielsweise einer Frau mit dem Hammer auf den Kopf geschlagen, um ihr die Handtasche zu entwenden. Irmgard Baumhus geht davon aus, dass ihm eine Vielzahl von Fällen im Stadtgebiet zuzurechne´n ist.

Einen deutlichen Anstieg gibt es beim Diebstahl aus Kraftfahrzeugen in Mörsenbroich und Unterrath. Die Täter seien schwer zu ermitteln. Es handele sich in der Regel um Osteuropäer, die aus Litauen einreisen. Irmgard Baumhus: „Sie kommen, machen in der Nacht zahlreiche Aufbrüche aus Autos, nehmen die Navis mit und verschwinden. Sie kommen mal dicht hintereinander, dann wochenlang nicht. Wir haben den Blick auf die Täter, aber die Erfolge lassen auf sich warten.“

Mit leichtem Galgenhumor kommentierte sie den Rückgang an Fahrraddiebstählen im Stadtbezirk 6, indem sie sagte: „Vielleicht gibt es woanders hochwertigere Fahrräder. Aber auch hier haben wir es mit organisierten Banden zu tun. Sie transportieren die Fahrräder ab. Aber die Fallzahlen sind noch nicht so hoch, dass wir eine dramatische Entwicklung haben.“

Die Wohnungseinbrüche sind ein Problem in der gesamten Stadt, im Land und im Bund. Im Bezirk 6 sind es 292 Fälle. Irmgard Baumhus: „Hier sind es in der Regel rumänische Täter und Täterinnen. Sie kommen in Zweier- und Dreierteams, auch in gemischten Teams oder nur Frauen. Sie gehen dorthin, wo eine erhöhte Anonymität ist, etwa in Mehrfamilienhäuser. Sie hebeln die Türen auf und nehmen sehr schnell das, was sie sofort umsetzen können, also in der Regel Bargeld oder Schmuck. Sie entwenden es und verlassen schnell wieder das Gebiet.“

Wo der Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr gegeben ist, wie an der S-Bahn in Rath, seien sie auch schnell wieder weg, so Irmgard Baumhus. Das Zurückdrängen dieser Kriminalität sei schwer. Man zeige Präsenz, habe den Wachdienst, mache gezielt Zufahrtskontrollen zu den Stadtgebieten. Aber das Zurückdrängen sei schwer.