Neue Gesetze Mehrwegpflicht startet am 1. Januar

Speisen und Getränke zum Mitnehmen müssen dann auch in Mehrwegverpackungen angeboten werden.

(june) Manche Gastronomen haben schon jetzt Mehrwegangebote für ihre Außer-Haus-Speisen und -Getränke. Ab dem 1. Januar wird es dann deutschlandweit Pflicht, zusätzlich zu den Einwegverpackungen auch Mehrwegverpackungen anzubieten. Damit soll der enorm großen Flut an Verpackungsmüll entgegengewirkt werden. Über 770 Tonnen entstehen deutschlandweit pro Tag, schreibt die Verbraucherzentrale NRW. Von der Mehrwegpflicht sind Restaurants, Lieferdienste und Caterer betroffen. Ausnahmen gelten für kleine Betriebe wie Bäckereien oder Imbisse mit höchstens fünf Beschäftigten und maximal 80 Quadratmetern Fläche. Ketten sind allerdings in die Ausnahme nicht inkludiert. Alle Betriebe müssen außerdem auch mitgebrachte Gefäße von Kunden akzeptieren und Speisen sowie Getränke auf Wunsch abfüllen. Wichtig ist dabei, dass die Betriebe auf die neue Mehrwegmöglichkeit hinweisen müssen. Vor allem aber darf diese nicht teurer angeboten werden als das Einweggeschirr. Dabei, so die Verbraucherzentrale, komme es vor allem auf die Kunden selbst an: Diese müssen in Zukunft mitmachen, sonst kann das System nicht funktionieren. Viele Betriebe setzen dabei auf externe Anbieter, etwa Vytal oder Recup/Rebowl. Vytal bietet dabei das Geschirr per App an: Ein Code wird eingescannt beim Ausleihen, danach kann man innerhalb von 14 Tagen das Geschirr kostenlos zurückgeben – bei einer späteren Rückgabe fallen Gebühren an. In Düsseldorf sind laut Karte knapp 170 Betriebe mit diesem Anbieter versorgt. Konnte man zu Beginn noch bei allen teilnehmenden Betrieben die Boxen abgeben, hat sich das Sortiment mittlerweile vergrößert. Mit zusätzlichen Pizza-, Burger- und Sushibehältern muss man die Boxen jetzt in bestimmten Läden abgeben. Schließlich sei ein Hauptproblem der Platz, den die Behälter im Laden einnehmen. Recup/Rebowl setzt auf ein durchlaufendes Pfandsystem von einem Euro pro Becher und fünf Euro pro Schale; die Gastro-Betriebe zahlen für die Nutzung einen Monatsbeitrag. In Düsseldorf gibt es für dieses System über 100 Teilnehmer. In den kommenden Wochen dürfte sich auch in der Landeshauptstadt zeigen, wie das neue System angenommen wird.