Ingenhoven-Bauten Millionen-Poker um den Kö-Bogen

Investoren einigen sich und gründen GmbH. An die will die Stadt nun ihre Grundstücke verkaufen.

Düsseldorf. Beim zweiten Teil des Kö-Bogens geht es jetzt ums große Geld. Die Stadt will ihre Anteile an den zu bebauenden Grundstücken an Schadowstraße und Gustaf-Gründgens-Platz verkaufen. Experten schätzen, dass es dabei um eine zweistellige Millionensumme geht.

Das Investitionsvolumen für das Gesamtprojekt liegt wie bei den Libeskind-Bauten bei rund 300 Millionen Euro. Dort ging es zum Vergleich allerdings um ein deutlich größeres Grundstück, das die Stadt unterm Strich für rund 36 Millionen Euro verkaufte (was einige Kritiker freilich als zu günstig bewerteten).

Stadt, Politik und Investoren haben sich wie berichtet darauf geeinigt, dass Architekt Christoph Ingenhoven zwischen Schadowstraße und Gründgens-Platz seine Ideen für ein bis zu 29 Meter hohes Geschäfts- und Bürogebäude mit schräggestellten und begrünten Fassaden sowie einem Gastro-Pavillon südlich des Dreischeibenhauses mit Liegewiese als Dach verwirklichen soll. Doch wer welches Stück von diesem Immobilien-Kuchen in bester Innenstadtlage bekommen sollte, war bislang völlig unklar.

Jetzt haben sich zumindest die Investoren und Eigentümer der bestehenden Gebäude an der Schadowstraße geeinigt. Development Partner, Centrum, die B&L-Gruppe und DC Values haben sich nach Auskunft eines Development-Sprechers darauf verständigt, das Projekt gemeinsam umzusetzen und eine GmbH zu diesem Zweck zu gründen.

Mit ihr will die Stadt mit OB Thomas Geisel an der Spitze in der nächsten Woche konkrete Verhandlungen aufnehmen. Schon in den vergangenen Wochen gab es immer wieder Gipfeltreffen im Rathaus, um eine Einigung auf Investoren-Seite herbeizuführen. In diesem Millionen-Poker geht es für die Stadt nun darum, die angespannte Haushaltslage mit einer möglichst hohen Summe zu entlasten. Auch deshalb drängt die Stadt so auf den Abriss der drei Mauern vor dem Schauspielhaus, ohne den das Projekt nicht umgesetzt werden kann.

Für Landeskonservatorin Andrea Pufke gehören die Mauern jedoch als Abstandhalter zum Gesamtkomplex des Baudenkmals. Baudezernent Gregor Bonin und Ingenhoven betonten dagegen bei der Veranstaltung im Henkelsaal (Artikel rechts), dass die Wände ursprünglich nichts mit dem Schauspielhaus zu tun hatten. Sie seien erst in Verbindung mit der Tankstelle entstanden.