Modemacher Thomas Rath und die Champagner-Schlacht
Designerin und Pelzhändler gerieten bei Vogue-Party im Schloss Eller in Streit. Top-Model musste Freitag in den Zeugenstand.
Düsseldorf. Die internationale Mode-Prominenz trifft sich in Mailand, München, Paris — oder vor dem Düsseldorfer Amtsgericht. Freitag legte ein internationales Top-Model aus Athen einen Zwischenstopp am Rhein ein, um als Zeugin auszusagen. Zum nächsten Termin werden Modemacher Thomas Rath, Jurymitglied bei Germanys Next Top-Model, und die Chef-Redakteurin der Vogue erscheinen müssen.
Und das alles, weil sich eine Mode-Designerin aus München und ein Frankfurter Pelz-Händler (67) bei einer Party im Schloss Eller eine Champagner-Schlacht lieferten. Der 67-Jährige muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten.
Es war eine Vogue-Party im Schloss Eller, von der eine 58-jährige Designerin aus München, zu deren Kunden auch Jutta Speidel oder die Kessler-Zwillinge gehören, nicht nur eine blutende Zahnfleisch-Wunde, sondern auch eine posttraumatische Bewusstseinsstörung mitnahm. Ausgelöst durch die überraschende Begegnung mit ihrem ehemaligen Geschäftspartner. Beide hatten eine gemeinsame Leder-Kollektion geplant, die jedoch nicht zustande kam. Dadurch war die Modemacherin in finanzielle Schieflage geraten.
Auf der Party sei der Pelzhändler sehr forsch auf die 58-Jährige zugekommen. „Im Affekt“ habe sie ihm dann ihr volles Champagner-Glas entgegen geschüttet: „Dann habe ich einen Schlag auf den Kopf gefühlt.“ Der 67-Jährige soll der Designerin sein Wasserglas vor die Lippe geworfen haben.
Der Angeklagte räumt ein, dass er mit seinem Glas zurück geschüttet hat. Der Strahl habe die Frau aber überhaupt nicht getroffen. Woher die Verletzung kam, konnte sich der Pelzhändler nicht erklären.
Licht ins Dunkel sollte Freitag das griechische Top-Model bringen, das an dem Abend mit der Designerin unterwegs war. Den Glaswurf selbst hat die 30-Jährige nicht mitbekommen: „Im ersten Moment wusste ich überhaupt nicht, was passiert war. Aber ich bin danach mit ihr auf die Toilette gegangen. Da lief das Blut aus dem Mund.“
Danach sei man noch gemeinsam auf der Party geblieben. Und dabei gab es noch eine Auseinandersetzung mit der Vogue-Chefredakteurin: „Sie hat uns verboten, die Polizei zu rufen.“ Darum fuhren die beiden Frauen anschließend gemeinsam zur Wache, um Strafanzeige zu erstatten: „Auch bei der Polizei hat die Wund noch geblutet.“
Zu Ende war der Abend übrigens auch für den Pelzhändler, der direkt nach der Auseinandersetzung den Heimweg antrat. Er habe stark nach Sekt gerochen: „Auf einer Vogue-Party kann man nicht so besudelt herumlaufen.“
Für die Amtsrichterin genügte die Aussage nicht, um zu einem Urteil zu kommen. Eigentlich wurde Thomas Rath, der den Streit ebenfalls beobachtet haben soll, Freitag schon als Zeuge erwartet. Er soll nun am 10. März aussagen, ebenso wie die Chefredakteurin des Mode-Magazins.