Messerstecherei vor Nachtclub in Düsseldorf Opfer ist nicht mehr in Lebensgefahr – Täter weiter auf der Flucht

Düsseldorf · Vor der Tat hat es einen Streit zwischen zwei Gruppen gegeben. Die eine wartete vor dem Club Nachtresidenz auf die andere – jemand stach zu. Für Geschäftsführer Marce Oelbracht ist die Situation „frustrierend“.

„Diese Messerattacken sind ein Desaster“, sagt Marcel Oelbracht.

Der vor dem Düsseldorfer Nachtclub Nachtresidenz durch mehrere Messerstiche schwer verletzte Mann ist nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Das teilte die Polizei Düsseldorf mit. Der oder die Täter sind allerdings weiter auf der Flucht.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln in einem versuchten Tötungsdelikt, das sich in den frühen Morgenstunden des Sonntags in Stadtmitte an der Bahnstraße ereignet hat. Alarmiert wurde das Präsidium um 4.38 Uhr wegen einer Schlägerei mehrerer Personen vor einer Diskothek an der Bahnstraße. Nach der Ankunft stellte sich heraus, dass ein Beteiligter mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt wurde, er wurde vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht.

Was sich zuvor ereignet hatte, rekonstruiert Marcel Oelbracht, Geschäftsführender Inhaber der Nachtresidenz. Im Nachtclub hatte es Streit zwischen zwei etwa gleich großen Gruppen gegeben. Die erste Gruppe wurde von den Türstehern „friedlich aus dem Laden begleitet“, wie Oelbracht sagt. Etwas zeitversetzt folgte dann die zweite.

Das mache man zeitversetzt, weil es „sonst nur Ärger vor der Tür“ gebe, erklärt der Geschäftsführer. Aus der ersten Gruppe habe sich dann eine Person ein Messer aus einem nahestehenden Auto geholt, die Gruppe wartete offenbar an einer Straßenecke auf ihre Kontrahenten. Daraus entwickelte sich eine Schlägerei mit dem bekannten Ausgang.

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Für Oelbracht ist die ganze Situation „sehr frustrierend. Diese Messerattacken sind ein Desaster“, sagt er, für die Geschädigten natürlich in erster Linie, aber auch für die Gesellschaft insgesamt. Und in diesem Fall auch für die Nachtresidenz. „Wir haben das seit Jahren wirklich gut im Griff“, so Oelbracht. „Wir geben alles, um unserer Gäste bestmöglich zu schützen.“

Es werde am Eingang abgetastet, teilweise Metalldetektoren eingesetzt, Taschen würden kontrolliert. „Wir nehmen Parfüm raus, CS-Gas raus, wenn jemand ein Messer dabei hat, rufen wir direkt die Polizei“, so Oelbracht. Tischreservierungen würden zudem nur nach Vorlage eines Personalausweises entgegengenommen und es gebe 52 Kameras im Geschäft, sodass mögliche Straftaten „zu 99 Prozent aufgelöst werden“.

Bei einem Fall wie diesem, in dem es im Umfeld des Nachtclubs zu Waffengewalt kommt, sind die Eingriffsmöglichkeiten für Oelbracht und seine Türsteher natürlich begrenzt. Schlecht fürs Image sei ein solcher Fall trotzdem. Und er sagt: „Wir lernen aus jeder Situation.“

Mit seinem Chef-Türsteher habe er schon darüber gesprochen, ob es möglich sein könnte, ein Megafon oder ein anderes Tonsignal an der Tür zu installieren. Er ist außerdem davon überzeugt – auch wegen der eigenen Sicherheitsmaßnahmen –, dass dieser Fall aufgelöst wird – „Wir arbeiten sehr eng mit der Polizei zusammen.“

(pze csr)