Neue Cafés und überdachte Fahrradständer

Das „Quartiersprojekt Stadtmitte“ will die Bürger und ihre Ideen zusammenbringen.

Symbolbild

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Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Innenstädte der Großstädte sind im Wandel — Gentrifizierung ist in diesem Zusammenhang das Wort der Stunde, es beschreibt den Zuzug eines neuen, zahlungskräftigen Klientels in bestimmte, als attraktiv wahrgenommene Viertel. Und dies passiert häufig zum Nachteil der ursprünglichen Anwohnerschaft. Im Rahmen des Projekts „Stadtmitte“, initiiert durch die Stadt und das Seniorenreferat, lud das Zentrum der Evangelischen Familienbildung am Samstag zur dritten Quartierswerkstatt. Dort haben die Anwohner die Möglichkeit, gemeinsam für ihr Viertel aktiv zu werden und neue Netzwerke zu knüpfen.

Initiatorin Neele Behler ist Quartiersentwicklerin bei der Diakonie und erklärt die Hintergründe des Projekts: „Wir suchen gemeinsam nach Lösungen für ein altersgerechtes Quartier in der Stadtmitte. Wir arbeiten generationsübergreifend, alle sind willkommen. Auch Familien und junge Menschen haben ein Interesse, hier etwas zu bewegen.“

Die Initiative hat sich zum Ziel genommen, die Probleme des urbanen Umfelds „Stadtmitte“, wie etwa Verkehr, Kriminalität und Drogenhandel, lösungsorientiert anzugehen. Finanziert wird das Projekt vom Land NRW und der „Franz-Josef und Elisabeth Spieß-Stiftung“. Mit der Umsetzung wurde die Diakonie beauftragt.

„Der Stadtteil hat aber auch viele Stärken. Es gibt gute Restaurants, das japanische Viertel als Wirtschaftsmotor, kleinere Geschäfte und Spielplätze für Kinder“, sagt Neele Behler. Die Stadt verändere sich rasant, so auch das Viertel „Stadtmitte“. Wichtige, alte Strukturen gelte es aber zu erhalten. „Auch Institutionen wie etwa die Bahnhofsmission müssen erhalten bleiben, damit die Stadtmitte wirklich ein Ort für alle Menschen bleibt.“

Eine der vielen Ideen: eine Säh- und Pflanzaktion, weil Grünflächen hier eher rar sind. Anneliese Beyer lebt seit Anfang der achtziger Jahre in Stadtmitte und ist dem Viertel sehr verbunden. Sie schätzt vor allem das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen: „Zu Beginn gab es nur wenige Ausländer. Heute ist es ein bunter Stadtteil.“ Sie wünscht sich neue Cafés und überdachte Fahrradständer. „Das Fahrrad jedes Mal in den Keller zu hieven ist nicht gerade seniorengerecht.“ Über neue Grünflächen würde sie sich ebenfalls freuen. „Ich finde das Viertel könnte auch seniorengerechte Orte zur körperlichen Ertüchtigung verkraften“