Öl: Am besten jetzt kaufen

Experten schätzen, dass die Preise weiter steigen. Es gibt Alternativen – Umsteigen lohnt sich.

Düsseldorf. Die Energiepreise steigen und steigen. Lässt sich noch sparen? Seit Herbst 2007 haben sich in Düsseldorf die Kosten für Heizöl fast verdoppelt. Hausbesitzer, die bis zum Sommer warten wollten, um den Tank günstig zu füllen, gehören zu den Verlierern.

Verstärkt bitten sie die Mitarbeiter des Eigentümer-Vereins "Haus und Grund" um Hilfe. Doch wirklich helfen kann keiner. Ulf Mecke, Chef der Rechtsabteilung, schätzt, dass die Preise weiter in die Höhe klettern. Abzuwarten lohne sich nicht: "Die Verbraucher sollten jetzt kaufen, bevor im Herbst die Heizperiode beginnt."

Tiefer in die Tasche greifen als im vergangenen Jahr müssen die Düsseldorfer darüber hinaus beim Stopp an der Tankstelle. Das trifft Taxifahrer wie Berufspendler. Schon jetzt sehen viele Autofahrer keinen anderen Ausweg und lassen den Pkw in der Garage oder bitten die Energieexperten der Verbraucherzentrale um Rat.

Umweltreferent Björn Rickert rät Fahrern zum leichten Kleinwagen und dazu, das Fahrzeug zu entlasten: "Wer viel Gewicht transportiert, verbraucht auch mehr."

Die Carsharing-Firmen profitieren vom Trend. "Die Anmeldezahlen sind gestiegen", bestätigt Andreas Allebrod von "Drive Carsharing". Die Firma stellt an zentralen Punkten in der Stadt Autos bereit, die sich mehrere Fahrer teilen. Eine Alternative für alle, die jährlich nicht mehr als 10000 Kilometer zurücklegen.

Häufiger als früher klingelt auch das Telefon bei Hülya Soytürk in der Mitfahrzentrale am Graf-Adolf-Platz: "Sonst war es in der Ferienzeit viel ruhiger." Die große Nachfrage wundert sie nicht, denn der Besuch der Mitfahzentrale lohnt sich - für Fahrer und Mitfahrer.

35 Euro kostet zum Beispiel ein Ausflug nach Berlin. 25 Euro davon gehören dem Besitzer des Wagens, mitnehmen darf er bis zu drei Personen. Damit hat der Fahrer den Spritpreis wieder raus und kann ohne schlechtes Gewissen den Motor starten.

Soytürk selbst legt die Strecke zu ihrem Arbeitsplatz mit der Bahn zurück. Rund 83 Euro im Monat kostet sie die Anreise aus Duisburg, wer nur im Stadtgebiet unterwegs ist, zahlt ab August 53,17 Euro für das Montaticket im Abo: "Mit dem Auto müsste ich mich auf 270 Euro einstellen."

Auch andere lassen sich von solchen Zahlen überzeugen. 213 Millionen Menschen nutzten 2007 die Angebote der Rheinbahn. Das ist ein Zuwachs von 1,4 Millionen.

Fahrrad statt Straßenbahn fährt Stefan Zimmermann, Filialleiter bei "LuckyBike" - und auf der Gewinnerseite. Jeder dritte Kunde käme, weil ihm der Pkw zu teuer geworden sei: "Bei uns kaufen Leute, die haben vor zehn Jahren das letzte Mal auf einem Rad gesessen. "