WZ Mobil: „Ehrenhof soll bleiben, wie er ist“

Kontroverse Debatte bei WZ mobil: An der vorgeschlagenen Pyramide scheiden sich die Geister.

Düsseldorf. So viel ist sicher: Für seinen Vorschlag, museum kunst palast unterirdisch zu erweitern, bekommt Oberbürgermeister-Kandidat Dirk Elbers (CDU) viel Lob von allen Seiten.

Das war am Donnerstag bei WZ mobil nicht anders. Eine kontroverse Debatte entspinnt sich vor allem an der Frage, ob der Innenhof des Ehrenhofs verändert werden darf. Elbers hatte eine Glas-Pyramide wie im Pariser Louvre anstatt des Brunnens ins Gepräch gebracht.

WZ-Leser Paul Roderburg hält davon gar nichts: "Außen sollte nichts verändert werden, auch der Brunnen muss bleiben."

Paul Eckert sieht das ähnlich: "Dieses großartige Ensemble darf man nicht verändern." Harald Nadeler stimmt zu: "Eigentlich bin ich bei Veränderungen sehr tolerant. Aber der Ehrenhof ist am schönsten, wie er ist."

Hilke Feldmann genießt die schöne Blickachse bis zur Tonhalle: "Ich bin für eine Erweiterung, aber dieser Gesamteindruck muss erhalten bleiben." Sie schlägt vor, dem Museum an anderer Stelle in der Stadt eine zweite Ausstellungsmöglichkeit zu geben.

Lev Vinocour denkt in eine ähnliche Richtung. Ihm gefällt die Idee nicht, dass durch die vorgeschlagene Glas-Pyramide Tageslicht in die unterirdischen Räume fallen soll: "Eine katastrophale Vorstellung", sagt er. "Es gibt genug Plätze in der Stadt, an denen man die Bilder ausstellen könnte."

Dieter Lorbacher hält ebenfalls wenig von der Idee: "Theoretisch müsste man jedes Museum vergrößern. Überall lagern Bestände in Kellern." Grundsätzlich sei er dafür, soviel Kunst auszustellen wie möglich: "Aber da muss man eine vernünftige Lösung finden."

Das meint auch Alexander Fils, Planungsexperte der CDU. Er betont ausdrücklich, dass die Glas-Pyramide nur eine von vielen Möglichkeiten sei. "Es ist ganz logisch, dass hier ein Architekt ran muss." Denkbar sei es auch, den Brunnen zu erhalten. "Vielleicht bauen wir darin einfach eine Glasplatte ein. Dann kann nach unten Tageslicht reinfallen - und von unten sieht man das Wasser aufspritzen."

Dabei können sich andere Kunstliebhaber durchaus mit einer Glas-Pyramide anfreunden. Heike Wagner zum Beispiel. "Das sähe bestimmt gar nicht schlecht aus", glaubt sie. So sieht das auch Edith Kraft. Sie ist ganz begeistert von Elbers Idee: "Das wäre herrlich! Im Keller verrotten die Kunstwerke doch nur!"

Peter Raus sorgt sich, dass eine Erweiterung den Gesamteindruck zerstören könnte, trotzdem plädiert er dafür, die Kunst zugänglich zu machen: "Letztlich klingt das ganz gut." Auch der 18-jährige Wilko Austermann besucht häufig das Museum und will so viele Bilder und Künstler kennen lernen, wie möglich: "Wenn eine dezente Lösung gefunden wird, kann ich mir das durchaus vorstellen."

Schick muss es aussehen, das findet die Museumsbesucherin Claudia Lippert: "Wenn eine künstlerisch ansprechende Form gefunden wird, warum nicht?" Gabriele Wilbertz interessiert sich nicht für Kunst, aber dem kann sie zustimmen: "Schöne Sachen soll man nicht verstecken."

Ein Passant zweifelt gar an sich selbst. So könne sich nicht vorstellen, die Architektur zu verändern: "Es kann aber sein, dass das an meinem Alter liegt. Vielleicht sollte ich da aufgeschlossener sein."