Opernehe ist bis 2017 gerettet

Düsseldorf und Duisburg wollen ihre Gemeinschaft fortsetzen. In der Nachbarstadt fallen Vorstellung weg, Düsseldorf zahlt mehr.

Düsseldorf. Lange hat es am Freitag gedauert und kontrovers ging es zu, bis sich die Partner der Opernehe einig waren: Der Aufsichtsrat der Deutschen Oper am Rhein will die Gemeinschaft von Düsseldorf und Duisburg nach 2014 fortsetzen.

Allerdings soll der Vertrag zunächst nur auf drei Jahre bis zum 31. Juli 2017 verlängert werden und nicht wie bisher auf fünf Jahre. Grundlage für die Entscheidung war das Gutachten der Berater-Firma Actori, das am Freitag vorgestellt wurde und verschiedene Spar-Szenarien für die Rheinoper aufgezeigt hat.

Demnach bleibt es dabei, dass Duisburg eine Million Euro weniger zahlen wird und auch die jährlichen Tariferhöhungen nicht mittragen wird. Es war darum monatelang gerungen worden, ob Düsseldorf sich darauf einlassen könne.

Die Stadt trägt bereits die finanzielle Hauptlast: Düsseldorf zahlt für die Oper pro Jahr 31,5 Millionen Euro, Duisburg gibt elf Millionen. Wegen der sehr angespannten Haushaltslage sah sich die Nachbarstadt dazu nicht mehr in der Lage.

Was die Tariferhöhungen angeht, die rund 500 000 Euro jährlich betragen, soll Düsseldorf zukünftig 72 Prozent übernehmen. 28 Prozent müsse die Oper einsparen, allerdings zu Lasten der Stadt Duisburg, hieß es am Freitag. Das könne sie durch eine Reduktion von Vorstellungen erreichen. Im Gespräch sind 70 bis 80 Aufführungen statt 100. In Düsseldorf bleibe es bei der bisherigen Aufführungszahl von 180.

Ob es auch Stellenkürzungen in dem rund 870 Mitarbeiter großen Opernbetrieb geben werde, müsse im Detail noch erarbeitet werden. Die Nachbarstadt sicherte zu, sich in Zukunft wieder an den Kostensteigerungen zu beteiligen. Um weitere Sparpotenziale ausschöpfen zu können, beauftragte der Aufsichtsrat die Opern-Geschäftsführung zusammen mit Actori das vorgestellte Gutachten auszuwerten. Die erarbeiteten Maßnahmen sollen in der für Juni angesetzten Aufsichtsratssitzung beschlossen werden.

„Dies ist ein Befreiungsschlag und ein wichtiges Signal für die Kulturlandschaft beider Städte. Wir freuen uns, dass diese seit Jahrzehnten erfolgreiche Kooperation fortgeführt wird“, erklärten Oberbürgermeister Sören Link (SPD) aus Duisburg und OB Dirk Elbers.

Nachdem sich jetzt der Aufsichtsrat auf die Linie verständigt hat, müssen die politischen Vertreter ihr Votum abgeben. In Duisburg tagt der Kulturausschuss in der kommenden Woche und der Rat am 18. März. In Düsseldorf wird sich der Kulturausschuss in einer Sondersitzung am 21. März damit befassen. Abschließend stimmt der Rat am 18. April über die Verlängerung des Vertrages ab.