Düsseldorf Parteitag: CDU beschwört die innere Einheit

Beim Parteitag wurde das Führungstrio glatt bestätigt. Parteichef Thomas Jarzombek griff vor allem OB Geisel scharf an.

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Düsseldorf. Von Friede, Freude, Eierkuchen kann in der Düsseldorfer CDU zwar noch keine Rede sein. Doch die fiesen persönlichen Konflikte 2015 an der Parteispitze sind ausgestanden, wenn auch sicher noch nicht komplett beigelegt. Angesichts der nahenden Landtags- und Bundestagswahl bemühen sich die Christdemokraten jetzt verstärkt darum, nach innen und außen als Einheit aufzutreten.

Parteichef Thomas Jarzombek kam — wie berichtet — bei seiner Wiederwahl relativ gut weg, seine 82,5 Prozent Ja-Stimmen liegen fünf Prozentpunkte über dem Ergebnis vor zwei Jahren. Dennoch: 50 Christdemokraten stimmten gegen ihn. Auch seine Stellvertreterin Angela Erwin bekam einen leichten Dämpfer, ihre 81,8 Prozent Zustimmung liegen ein gutes Stück unter den 93 Prozent beim letzten Mal; Peter Blumenrath kann da mit 91 Prozent „Ja“ besser leben.

Die Führungsriege beschwor die Partei, in den Wahlkämpfen an einem Strang zu ziehen: „Dann können wir Frau Kraft ablösen und Angela Merkel im Amt halten“, sagte Angela Erwin. Jarzombek warnte die SPD vor arrogantem Übermut: „Die sprechen schon von einem 4:0-Sieg im Mai, da werden wir vor sein.“

Jarzombek heimste den meisten Beifall der rund 300 Delegierten ein, als er sich SPD-OB Geisel verbal vorknöpfte: „Aus der schuldenfreien Stadt hat er eine mit vielen ungedeckten Schecks gemacht.“ Geisel sei längst kein Sympathieträger mehr, vor allem aber habe er kein echtes Thema: „Was will er eigentlich außer dem Einmalevent Tour de France für Düsseldorf erreichen?“ fragte der Bundestagsabgeordnete und verglich den OB dann sogar mit dem US-Präsidenten: „Geisel hat etwas von Trump, er will ganz schnell Erfolge, besorgt sich aber keine Mehrheiten — und er produziert Fake News wie die, NRW sei eine Lokomotive für Deutschland.“

Der CDU selbst geht es finanziell wieder besser. 2016 wurde ein Überschuss von 43 000 Euro erwirtschaftet, verkündete Schatzmeister Jens Petersen — und das trotz sinkender Mitgliederzahl. Positiv auf die Parteikasse habe sich vor allem der Umzug der Kreisgeschäftsstelle von der Ratinger- an die Wasserstraße (zur Landes-CDU) ausgewirkt.