Düsseldorf. Selbst im zerlegten Zustand macht der Pavillon des Markus Lüpertz’ Schlagzeilen. Der Bund der Steuerzahler nimmt ihn ins Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung auf. Um 15 Skulpturen drei Monate lang zu zeigen, seien 550 000 Euro zuviel. Friedrich Conzen (CDU), Kultur-Sprecher, gibt den Schwarzen Peter der Kunstakademie. "Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt, mit mehr Künstlern. Hinterher ist man schlauer." Toni Mörger (Grüne) verspricht Besserung: "Wir Politiker haben hingenommen, was uns die Verwaltung vorgeschlagen hat, ohne Kenntnis dessen, was gebaut werden sollte." Regierungspräsident Jürgen Büssow hält sich bedeckt: "Angesichts eines ausgeglichenen Haushalts war für uns der Pavillon kein Gegenstand der Prüfung."
Heinrich Pröpper, Chef der Stadt-Tochter IDR, die den Lüpertz-Pavillon baute, lobt sogar: "Wir haben das Budget unterschritten. Das ist toll." Alexander Fils (CDU) meint: "Die Stadt kann für die Kultur so viel Geld ausgeben, wie sie dazu fähig ist." Christine Begale aus dem Büro des Oberbürgermeisters erklärt: "Gute Kunst kostet Geld."