Pimp your Watch: Roman Weidenfeller ersteht seine ganz persönliche Rolex

Jades lockt mit einer Veredelung von Uhren Prominente zum verkaufsoffenen Sonntag.

Düsseldorf. Über den Sternchenmarkt klingen Weihnachtslieder. Verkaufsoffener Adventssonntag in der City. Eine langhaarige und -beinige Brunette mit zotteliger Jacke und ähnlichem Hund schaut auf ihre Uhr. „Noch zwei Minuten“, ruft sie ihrem Begleiter zu. Dann öffnen sich die Türen. Auch bei Jades, diesem fashionablen Schnittpunkt zwischen Altstadt und Kö.

Hier wartet man auf einen speziellen Kunden: Roman Weidenfeller. Der Dortmunder Borusse will sich seine neue Uhr abholen. Tatsächlich kommt der BVB-Torhüter nach Düsseldorf, in die Stadt, die einen sportlichen Abstecher momentan für den Erstligaverein nicht notwendig macht. Aber das kann ja in der kommenden Saison schon wieder anders sein.

Am Sonntag ist er hier, um Geld auszugeben, viel Geld — für seine ganz persönliche Uhr, die mehr ist als eine Rolex. Auch Alessandra Pocher, Ex-Becker-Verlobte und Noch-Pocher-Ehefrau, zählt zu den Kunden des Tages. Als Weidenfeller erscheint, hält sich die Aufmerksamkeit in Grenzen. Niemand fragt nach einem Autogramm. Hier geht es am Sonntag um Uhren. „Pimp your Watch“, heißt das Geschäfts-Modell von Ember-Watches, die sich als Customizer für Luxusuhren verstehen.

Marcus Carl hat es sich ausgedacht für Leute, „denen eine exklusive Rolex noch nicht exklusiv genug ist.“ Und nicht hart genug: „Rolex arbeitet ja mit einem relativ weichen Stahl“. Ember Watches mit einem härteren, kratzfesteren. Carl: „Optisch sieht man keinen Unterschied, aber unserer ist so hart wie ein Samurei-Schwert“.

Auch die Armbänder werden auf Wunsch individuell neu gestaltet. Meist schwarz. Damit wirken die gepimpten Luxusuhren auch nicht protziger als die Originale — eher puristischer und eleganter. Aber dann ist es doch eigentlich keine Rolex mehr? Hat der Hersteller nichts dagegen? Carl schmunzelt: „Wir sorgen ja für deren Umsatz.“ Dagegen haben Rolex, Hublot, Audemars Piguet offenbar nichts.

„Kunden können auch ihre alte Uhr bringen“, bietet das Unternehmen Ember an. So eine Veredelung eines Zeitmessers dauert allerdings sechs bis acht Wochen. Eindeutig zu kurzfristig fürs Last-Minute-Weihnachts-Geschenk. Es gibt aber auch Standard-Kollektionen. Die Preise beginnen bei 8800 Euro. Ende nach oben hin natürlich offen. Üppiger Diamanten-Besatz kann ein Modell auch schnell auf einen sechsstelligen Betrag adeln.