Bauen in Düsseldorf Neubau an der Bachstraße liegt Politikern zu nahe an der Düssel
Bilk · Der geplante Bau einer Wohnanlage erhielt in der Bezirksvertretung 3 vorerst kein grünes Licht. Auch die Fällung von drei Buchen wird kritisch gesehen.
(arc) Der Investor eines Neubauvorhabens an der Ecke Bachstraße/ Karolingerstraße mit 44 Wohnungen (zwei bis vier Zimmer) samt einer Tiefgarage stößt mit seinen Plänen sowohl bei der Politik als auch bei den Nachbarn auf wenig Gegenliebe. Zwar wurde der Bauvoranfrage in der Bezirksvertretung 3 bereits 2019 zugestimmt, inzwischen hat sich die Planung aber verändert, sodass der Bauantrag nun erneut dem Gremium zur Abstimmung vorgelegt wurde. Einig sind sich zwar alle, dass auf dem mit Altlasten verunreinigten Grundstück, wo früher eine Tankstelle und eine Blaufärberei standen, etwas passieren muss, doch trotz einer nachhaltigen und umweltorientierten Planung mit Wärmepumpe, Fotovoltaik, extensiver Begrünung und Fernwärmeanschluss gibt es von Seiten der Politiker zahlreiche Bedenken, sodass eine Entscheidung auf die nächste Sitzung nach der Sommerpause vertagt wurde.
Stein des Anstoßes ist, dass die in der Bauvoranfrage verabschiedete Planung so nur mit den Grundstücksnachbarn umsetzbar gewesen wäre. Da die erforderliche Zustimmung von dort jedoch nicht erfolgte, musste die Bauantragsplanung angepasst werden. Das führt dazu, dass der Baukörper näher an die Düssel heranrücken würde. Auf die im Vorbescheid geplante Abstaffelung von fünf auf vier Geschosse entlang der Düssel wird darüber hinaus verzichtet. Zudem wäre es notwendig, drei Buchen zu fällen und bei vier Bäumen – einer Robinie, zwei Ahornen und einer Buche – entlang der Düssel die Kronen einzukürzen. Die Grüne Vera Esders hält den aktuellen Entwurf „für noch schlechter als den vorherigen“, da die Abstandsregeln schlichtweg nicht eingehalten werden. Auch zur geplanten Kita und zu preisgedämpften oder öffentlich geförderten Wohnungen finde sie nichts im Bauantrag. Frank Optenstein (CDU) glaubt nicht, dass die vorgesehenen 25 Parkplätze ausreichen werden, „der Parkdruck im Viertel ist jetzt schon sehr hoch“. Dem Linken Michael Driesch liegt das gesamte Bauvorhaben „viel zu nahe an der Düssel, die geplanten Baumfällungen sehe ich kritisch, ich halte es aus diesem Grund für ablehnungswürdig“. Viola Steinbeck, Vertreterin des Behindertenrates, vermisst darüber hinaus barrierefreie Bäder und Behinderten-Parkplätze.
Die Bauaufsicht sieht das alles anders, wie Nina Müller in der Sitzung verdeutlichte: Das Bauvorhaben füge sich weiterhin in die nähere Umgebung ein, auch der Weg entlang der Düssel sei nach wie vor für die Öffentlichkeit zugänglich. Eine Entscheidung soll jetzt am 22. August fallen.