Einbruchssaison hat begonnen So schützen Sie Ihr Heim vor Dieben

Düsseldorf · Sie kommen in der dunklen Jahreszeit meist von Osteuropa nach Düsseldorf. In der Landeshauptstadt angekommen suchen sie gezielt nach ungesicherten Wohnungen, um dort einzubrechen. Ihre Beute – oft im Wert von mehreren tausend Euro – verkaufen sie in Bahnhofsnähe, wo sie in einem Hotel übernachten.

Eine geöffnete Tür kann schnell zum Verhängnis werden. Denn Wohnungseinbrecher stehlen Wertgegenstände im vierstelligen Bereich.

Eine geöffnete Tür kann schnell zum Verhängnis werden. Denn Wohnungseinbrecher stehlen Wertgegenstände im vierstelligen Bereich.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

So beschreibt Dirk Esser, stellvertretender Leiter des Einbruchskommissariats der Polizei Düsseldorf, die „professionell agierenden Täter“. Statistiken belegen, dass diese Diebe zum Winteranfang nach Düsseldorf kommen, um in Wohnungen einzubrechen. Deshalb steigt die Zahl der Einbrüche ab November an. Um Tipps gegen Einbrüche zu geben, hat die Düsseldorfer Polizei zum Pressetermin „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ eingeladen.

Im laufenden Jahr wurden 906 Einbrüche in Düsseldorf angezeigt, berichtet Esser. Die meisten Einbrüche wurden in Stadtteilen wie Pempelfort, Friedrichstadt oder Oberkassel begangen.

Opfer eines Einbruchs verlieren nicht nur Geld, sondern haben auch mit psychischen Folgen zu kämpfen, betont Kriminalhauptkommissarin Melanie Dahmen. In der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle an der Luisenstraße beraten sie und ihr Team kostenlos Menschen, die ihre Wohnung sicherer gestalten wollen. Nicht selten sind darunter auch solche, die sich nach einem Einbruch in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlten, oder sogar Schlaf- und Angststörungen entwickelt haben. „Ich kenne sogar einen Fall, in dem eine Person umgezogen ist, weil sie sich so unwohl fühlte.“

Abschließbare Fenstergriffe und spezielle Beschläge bieten Schutz

Aber wie kann man das vermeiden und sich schützen? Abschließbare Fenstergriffe bieten einen Schutz, so Dahmen. Sie empfiehlt zudem Pilzkopfzapfen, das sind spezielle Beschläge für die Fenster. Auch bei der Tür können Bewohner auf vieles achten. Eine „sehr gute“ Sicherung ist eine Haustür mit Mehrfachverriegelung. Diese sei allerdings teuer. Alternativ schützt ein Querriegel an der Tür.

Außerdem wichtig: Einbrecher wählen Häuser aus, von denen sie denken, dass die Bewohner im Urlaub sind. Esser empfiehlt, den Briefkasten regelmäßig leeren zu lassen, wenn man verreist ist. Zudem sollte man die Rollläden oben lassen. Beim Verlassen der Wohnung ist es wichtig, einen Raum auszuleuchten, um Anwesenheit zu simulieren. „15 Minuten beim Bäcker reichen für Täter aus, um einzubrechen.“ Die Polizistin empfiehlt deshalb Zeitschaltuhren für das Licht oder die Rolläden. Diese schalten elektronische Geräte automatisch zu festgelegten Zeiten ein oder aus.

Ist der Einbrecher in der Wohnung, gibt es wenig Möglichkeiten, seine Wertgegenstände zu schützen. „Die Täter kennen alle Verstecke“, so Esser. Auch ein Safe sei kein zuverlässiger Schutz, viele Täter wissen, wie sie diesen knacken können. „Meistens stehlen Einbrecher Schmuck, Bargeld oder elektronische Geräte“, sagt Esser. Schmuck werde dann eingeschmolzen, damit er nicht mehr auffindbar ist.

Auch mit einfachen Alltagstipps macht man es den Verbrechern schwerer. Dahmen gibt weitere Ratschläge: Die Haustür sollte immer abgeschlossen und nicht nur zugezogen werden. Zudem sollte man die Fenster beim Verlassen der Wohnung nicht kippen, sondern schließen.

Es ist wichtig, die Augen in der Nachbarschaft nach unbekannten Gesichtern oder verdächtigem Verhalten offen zu halten, sagt Esser. Das seien beispielsweise Personen, die sich als Telekom-Mitarbeiter ausgeben, und gezielt ältere Personen ansprechen. In so einem Fall sollte man nicht zögern, die Polizei anzurufen. „Besser einmal zu viel, als einmal zu wenig anrufen.“

Ob man in einem Haus oder einer Wohnung wohnt – „eingebrochen wird grundsätzlich überall“, sagt Esser. Dahmen: Zwar gibt es keinen „hundertprozentigen“ Schutz, aber die Tipps erhöhen die Sicherheit. „Schließlich gibt es nichts Schöneres, als sich in seinen eigenen vier Wänden sicher zu fühlen.“