Düsseldorf Prozess: Bei der Staatsanwaltschaft mit Anschlägen gedroht

Angeklagter wollte mit allen Mitteln eine Ratenzahlung durchsetzen. Er wurde zu 1000 Euro Geldstrafe verurteilt.

Düsseldorf: Prozess: Bei der Staatsanwaltschaft mit Anschlägen gedroht
Foto: Daniel Reinhardt

Düsseldorf. Sein Vater war in den 70er Jahren angeblich Außenminister von Afghanistan. Diplomatisches Geschick hat der 37-Jähriger aber offenbar nicht geerbt. Denn ausgerechnet in einem Telefonat mit der Staatsanwaltschaft drohte der Mann angeblich mit einem Terroranschlag wie in Brüssel. Dafür musste der Journalist sich am Freitag vor dem Amtsgericht verantworten.

Wegen Körperverletzung und Beleidigung wurde der Vater von drei Kindern zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt. Die empfindet er nicht nur bis heute als ungerecht, er kann sie auch nicht bezahlen. Darum rief der 37-Jährige im April diesen Jahres bei der Staatsanwaltschaft an, um die Summe in Raten abzustottern. Dabei soll er einer Sekretärin erklärt haben: „Ich kann nicht garantieren, dass sich die Ereignisse von Brüssel nicht wiederholen werden, wenn die Polizei bei mir vor der Tür steht.“

Der Angeklagte, der in einer Bundeswehr-Jacke zum Prozess erschienen war, bestritt die Vorwürfe energisch. Er komme aus einem Land, in dem seit 40 Jahren Krieg sei. Darum könne es gar nicht sein, dass er solche Drohungen von sich gegeben hat.

Die 23-jährige Justizsekretärin erinnerte sich aber ganz genau an den Vorfall. Sie hatte dem Mann erklärt, aus Datenschutzgründen am Telefon keine Auskunft geben zu können. Er solle die Ratenzahlung schriftlich beantragen. „Die Ereignisse in Brüssel waren da erst ein paar Wochen her“, erinnerte sich die Sekretärin. Aus Sorge, dass der Angeklagte seine Drohung wahr machen könne, informierte sie die Behördenleitung. Die Richterin verurteilte den 37-Jährigen zu 1000 Euro Geldstrafe.