Prozess mit Geschmäckle
Wer den Prozess von der Zuschauerbank beobachtet, der mag es nur schwer beurteilen. Handelt es sich bei Wolfgang F. um einen hochproblematischen Mitarbeiter, der immer wieder aneckt, oder übt er gelegentlich berechtigte Kritik an seinem Arbeitgeber, dem Landeskriminalamt, die dort nicht gern gehört wird?
Wer den Prozess von der Zuschauerbank beobachtet, der mag es nur schwer beurteilen. Handelt es sich bei Wolfgang F. um einen hochproblematischen Mitarbeiter, der immer wieder aneckt, oder übt er gelegentlich berechtigte Kritik an seinem Arbeitgeber, dem Landeskriminalamt, die dort nicht gern gehört wird?
Es wirft allerdings ein seltsames Licht auf die Behörde, wenn es gleich mehrfach zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommt. Schon bei dem Prozess um die Farbkopien, bei dem es ursprünglich nur um ein paar Cent ging, drängte sich die Frage auf: Muss das sein? Es gehört schon eine große Portion Ignoranz von beiden Seiten dazu, einen Streit um solche Lappalien nicht beilegen zu können, ohne die Justiz damit zu behelligen.
Der Streit vor dem Arbeitsgericht wirft ebenfalls Fragen auf. Steif und fest behauptet der Angestellte, dass er nicht der Anrufer gewesen sein will. Andere Beweismittel gibt es nicht, Aussage steht gegen Aussage. Einen Schwerbehinderten zu kündigen, ohne zumindest die Auswertung der Handy-Überprüfung abzuwarten, erweckt den Eindruck, dass es letztendlich um etwas ganz anderes geht. Um persönliche Animositäten zu beseitigen, sind Gerichte aber nicht da.