Radschläger messen sich am Rhein

Beim traditionellen Radschlägerturnier an der Rheinwerft schlugen 348 Düsseldorfer Schüler ihre schönsten Räder.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die Radschläger sind am Sonntag an der Rheinwerft allgegenwärtig — beim traditionellen Radschlägerwettbewerb der Düsseldorfer Schulen, den die WZ als Medienpartner begleitet. „Einfach niedlich“, findet es Mutter Britta Jastram, deren Sohn Ben (8) am Wettbewerb teilnimmt, wenn die Kleinen versuchen, möglichst schnell möglichst viele Räder hintereinander zu schlagen.

Das findet auch Sebastian Fürst, Pressesprecher der Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft, die das Radschlägerturnier veranstaltet. Das sei eine Art Traditionspflege, sagt er. Und die halte er für sehr wichtig.

65 Jahre und ein Evergreen: Das Radschlägerturnier an der Unteren Rheinwerft
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„Schon im Mittelalter wurden in Düsseldorf Räder geschlagen, meist hat man zu dieser Zeit dafür etwas Geld bekommen“, erklärt er. „Ich finde, dass das eine Tradition ist, die es sich zu pflegen lohnt.“

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„Mit 348 Teilnehmern sind in diesem Jahr weniger Schüler als im Vorjahr dabei“, sagt Fürst. Schuld daran sei das schwere Unwetter. „Viele Klassen hatten Angst, nicht anreisen zu können.“

Es geht beim Radschlägerturnier aber nicht nur um Schnelligkeit, wie Fürst berichtet. „In diesem Jahr gibt es auch einen Stilwettbewerb“, sagt er. Dabei ging es darum, das schönste Rad zu schlagen.

Fiona (11) hat es beim Stilwettbewerb ins Finale geschafft. „Die Füße tun mir ganz schön weh“, sagt sie. „Wenn man ein schönes Rad schlagen will, muss man Beine und Zehen strecken. Das ist anstrengend.“

Außerdem ist für das perfekte Rad die Konzentration wichtig, so Fiona. „Ich trainiere seit zwei Monaten für das perfekte Rad. Und das Training macht viel Spaß.“

Ihrer besten Freundin Larissa (11) geht es beim Radschlagen eher darum, möglichst viele Räder möglichst schnell hintereinander zu schlagen. „Die Kunst dabei ist, in der auf dem Boden aufgezeichneten Bahn zu bleiben“, sagt sie. Gar nicht so einfach sei das, weil ihr nach zu vielen Rädern schnell schwindlig werde, berichtet die Schülerin.

Dieses Gefühl kennt der Ehrenradschläger des Vereins, Gerhard Theisen, noch aus seiner Jugend: „Ich habe früher viele Räder geschlagen. Da wurde mir auch schon mal schwindlig.“

Katja Fabian, deren Tochter Lea (11) am Schnelligkeitswettbewerb teilnimmt, findet die Radschläger-Tradition sehr schön. „Ich bin Düsseldorferin und habe als Kind auch gerne Räder geschlagen“, erzählt sie. Die Möglichkeit an einem solchen Turnier teilzunehmen habe sie aber nie gehabt.

Eventuell kommt die Mutter im nächsten Jahr zum Zuge, meint Sebastian Fürst. „Wir überlegen schon lange, auch ein Radschlägerturnier für erwachsene Düsseldorfer zu organisieren“, sagt er. „Vielleicht klappt das ja im nächsten Jahr.“