Ralf Hagelüken: Der neue Ansprechpartner für 59 000 Einwohner
Ralf Hagelüken geht mit wachen Augen durch seinen Bezirk und ist erstaunt über die Vitalität vor Ort.
Düsseldorf. Ralf Hagelüken (46) ist der neue Leiter der Bezirksverwaltungsstelle 6, zuständig für Rath, Mörsenbroich, Unterrath und Lichtenbroich. Er tritt die Nachfolge von Hans-Günther Strerath an, der nach 17 Amtsjahren in den Ruhestand getreten ist. Hagelüken genießt seine neue Aufgabe: „Man unterschätzt diese Stadtteile“, sagt der Parteilose, und zählt die Vorteile auf: „Lichtenbroich hat sehr viele junge Familien, das vermutet man nicht. Mörsenbroich besteht nicht nur aus dem Mörsenbroicher Ei, sondern hat viele Einfamilienhäuser. Und Rath ist vitaler, als man denkt. Die Bürger sind engagierter, als man denkt.“
Der Verwaltungsmann schreitet „seinen“ Beritt gern zu Fuß ab, um die Menschen und die Standorte kennenzulernen. Sein Lob gilt Rath: „Es ist relativ ruhig in diesem ehemaligen Arbeiterviertel. Es herrscht eine gewisse Gelassenheit. Ich erfreue mich an den schönen Häusern mit der alten Bausubstanz, die es auch an der Westfalenstraße gibt. Manche Gebäude könnten zwar einen neuen Anstrich gebrauchen, aber es ist wichtig, sie zu erhalten.“
Hagelüken weiß, dass gerade Rath vom knappen Wohnraum in der Stadt profitiert. „Es kommen täglich neue Bürger hinzu, die die niedrigen Mieten schätzen. Aber auch hier ziehen die Preise stetig an, wenn auch nicht so sprunghaft wie andernorts in Düsseldorf. Die Hauseigentümer sind bereit zur Substanzerhaltung, aber das führt zu Mietpreiserhöhungen und damit zu Ängsten der Mieter. Hier ist der Kümmerer gefragt.“
Der Neue weiß aber auch, dass der Stadtbezirk 6 nicht so bleiben wird, wie er ist. Bestes Beispiel sei die Theodorstraße, dieser sehr moderne Stadtteil mit den vielen Firmen in den Neubauten. Auch Mörsenbroich werde sich ändern, wenn in der ehemaligen Reitzensteinkaserne die ersten Bürger einziehen und dem Stadtbezirk ein ganz neues Image geben.
Während des Gesprächs schaut Hagelüken kurz aus dem Fenster und betrachtet die Ausschachtungsarbeiten für den Baukomplex an der Hördtstraße, wo ein ehemaliges Obdachlosenheim durch 58 neue Wohnungen und Seniorenwohnungen ersetzt wird. Auch dies werde neue Impulse für den Stadtbezirk bringen. Vor allem aber hofft Hagelüken auf die Neubauten an der nördlichen Westfalenstraße. Er gehe davon aus, dass die Bebauung der ehemaligen Industriebrache den Stadtteil weiter nach vorn bringen werde.