Rekordeinsätze für die Feuerwehr

117 000 Mal rückten die Rettungskräfte im Vorjahr aus. Immer mehr Feuer durch Zunahme elektrischer Geräte in Haushalten.

Düsseldorf. Mehr Einwohner, mehr Notfälle. Die zunehmende Zahl von Düsseldorfern hat der Feuerwehr einen Einsatzrekord beschert: Mehr als 117 000 Mal sind die Rettungskräfte im Vorjahr ausgerückt, wie die Beigeordnete Helga Stulgies am Montag mitteilte. Bei den Brandeinsätzen nimmt die Zahl der Fälle zu, die durch elektrische Geräte verursacht werden.

„Die Leute haben heute immer mehr elektrische Geräte in den Haushalten“, erläuterte am Montag Polizeisprecher Heinz Engels. Dadurch würden mitunter Leitungen überlastet. Grundsätzlich seien aber Defekte, wo Strom fließt, nie auszuschließen. Weshalb Helga Stulgies noch einmal dazu aufrief, Brandmelder in jeder Wohnung zu installieren.

Die aktuellsten Zahlen stammen von 2010, damals war mehr als 500 Mal Elektrizität die Brandursache. Noch häufiger allerdings wurde Brandstiftung ermittelt (785), in 392 Fällen führte Fahrlässigkeit zu Feuer. In mehr als einem Drittel der Fälle konnte die Brandursache nicht ermittelt werden.

Für das Vorjahr verzeichnet die Feuerwehr 3003 Brandeinsätze. Für drei Menschen kam dabei jede Hilfe zu spät. Sie starben bei Wohnungsbränden im April bzw. Juli in Pempelfort, Garath und Gerresheim. Bei den 3003 Einsätzen (2010: 2924) vermeldet die Feuerwehr zudem mehr als 500 gerettete Personen. Diese Zahl hat sich in den vergangenen Jahren rapide erhöht, 2008 lag sie noch bei 302. Allerdings konnte die Feuerwehr dafür auf Nachfrage keine Erklärung liefern.

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Nach Erfahrungswerten gehen rund 60 Prozent mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Den größten Einsatz gab es im September in der Buscher Mühle im Hafen, wo 250 Rettungskräfte im Einsatz waren — einer von 30 Großbränden im Jahr 2011.

Den Großteil der 117 000 Einsätze macht der Rettungsdienst aus: Mehr als 46 000 Mal rückte er zu Krankentransporten aus (2010: 41 000), 62 500 Mal zu Notfallpatienten (2010: 62 300). Die Notärzte wurden im Vorjahr 15 500 Mal gerufen (2010: 14 300).

In Zeiten knapper Kassen sieht die Feuerwehr keinen Grund zur Klage: „Unser Etat belief sich im Vorjahr auf rund 70 Millionen Euro, wir sind personell und mit Fahrzeugen und Geräten gut ausgestattet“, sagte Feuerwehr-Chef Peter Albers am Montag. Er baut auf insgesamt 994 Mitarbeiter, davon 30 Frauen. Die Zahl der weiblichen Mitarbeiter würde Albers allerdings gern erhöhen. Nicht nur in der Verwaltung, auch im Rettungsdienst werden Frauen eingestellt.