Events in der Stadt Rekordjahr für die Hallen und Zentren
Und es wird investiert: Das Congress-Center wird saniert, die Messehalle 1 neu gebaut.
Düsseldorf. „Düsseldorf Congress, Sport, Event“ (DCSE) hat zum zweiten Mal in Folge den höchsten Umsatz der Firmengeschichte geschrieben. Die Agentur, die sich um die Vermarktung der städtischen Stadien, Hallen und Kongresszentren kümmert, machte in 2016 einen Umsatz von 35,5 Millionen Euro. Das sind 2,4 Millionen Euro mehr als im Jahr davor (plus 6,6 Prozent). Möglich wurde das durch 3695 Veranstaltungen, die die DCSE organisierte. Darunter waren allein 86 Kongresse und Firmenveranstaltungen mit 1000 oder mehr Teilnehmern, 100 Konzerte und Shows sowie 61 Sportveranstaltungen.
Die meisten Zuschauer verzeichneten naturgemäß die Sportveranstaltungen: knapp 1,2 der insgesamt 2,3 Millionen Besucher. Was im ersten Moment spektakulär klingt, relativiert sich allerdings mit einem genaueren Blick. Handelt es sich dabei doch vor allem um die Heimspiele der Profi-Fußballer der Fortuna in der Arena sowie Partien der Eishockey-Profis der DEG in Rather Dome.
Das Sorgenkind bleiben die Konzerte und Shows. In diesem Bereich gebe es nun mal einen „ganz harten Wettbewerb“, sagte Hilmar Guckert, Sprecher der DCSE-Geschäftsführung. In der Region sei die Konkurrenz groß. Die Arena auf Schalke würde viel wegnehmen, weil sie 10 000 Plätze mehr bietet, eine Stufe drunter biete die Kölnarena deutlich mehr Plätze als der Dome in Rath.
Zwar gab es 2016 knapp 100 Konzerte und Shows in Düsseldorf mit rund 420 000 Besuchern, wirklich große gab es aber selten.
Im mittleren Bereich ist die Landeshauptstadt nach wie vor erfolgreich, die Halle an der Siegburger Straße erlebte zahlreiche ausverkaufte Auftritte (Kraftklub, Billy Talent, Scooter, Pur oder Carolin Kebekus). In Arena und Dome sieht es aber mau aus. Nur ganze drei Konzerte stiegen in der Arena, keins war ausverkauft. Obwohl internationale Topstars wie AC/DC, Beyoncé und Ex-Beatle Paul McCartney vorbeikamen. Ähnlich sah es im Dome aus. Manowar, Rod Stewart, Slipknot und David Guetta bekamen die Halle in Rath nicht voll.
So bleibt es dabei, dass Düsseldorf vor allem durch Kongresse, Fachtagungen und Firmen-Events punktet und Umsatz generiert. „Die Firmen-Events laufen am besten, da kann man hohe Erträge erwirtschaften“, sagt Guckert. Teilweise seien die siebenstellig bei nur einer Veranstaltung. Viele davon, selbst welche mit bis zu 10 000 Besuchern, würden dem Normalbürger nicht mal auffallen.
Umso mehr gelte das aber für Gastronomen, Hoteliers, Taxi-Unternehmer oder sonstige Dienstleister. Die DCSE-Events sicherten der Region rund 3200 weitere Arbeitsplätze. Die Gäste, die wegen der Veranstaltungen nach Düsseldorf kommen, gäben pro Jahr insgesamt rund 362 Millionen Euro aus.
Deswegen investiert die Agentur gerade in ihre Zukunft, um weitere Events nach Düsseldorf zu locken. Im Hotelbereich sei Düsseldorf in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Nun sollen auch die Veranstaltungsräume nachziehen. Nicht nur das Congress-Center wird für knapp 50 Millionen Euro kernsaniert, bis Mitte 2019 wird die angrenzende Messehalle 1 komplett neugebaut. Ein mögliches Ziel ist der Kardiologen-Kongress, der größte der Welt mit bis zu 20 000 Besuchern. Aber auch chinesische Firmen seien interessant, die gern mit tausenden Mitarbeitern auf Reisen gehen. DCSE-Mitarbeiter seien erst kürzlich wieder in China gewesen, um für Düsseldorf zu werden. Und im Mai kommt wieder eine chinesische Delegation, passenderweise zur Tischtennis-WM.