Düsseldorf Reliquien-Diebe schlugen in der Andreaskirche zu
Vier Gefäße mit Knochen von Heiligen gestohlen. Offenbar handelte es sich um einen gezielten Diebstahl.
Düsseldorf. Erst im Juni waren in Flingern Knochensplitter der heiligen Elisabeth spurlos verschwunden. Am Wochenende schlugen die Reliquien-Diebe erneut zu. Diesmal in der Andreaskirche in der Altstadt. Sie erbeuteten Gefäße mit Knochen von jesuitischen Heiligen. Offenbar hatten sie es gezielt auf die Reliquien abgesehen.
„Die Täter hätten auch andere Dinge stehlen können, zum Beispiel Leuchter“, so Pater Johannes Scheffler. Stattdessen seien sie in einen schwer zugänglichen Bereich der Kirche eingedrungen und hätten dort zwei Glasvitrinen eingeschlagen. Aus denen nahmen sie die vier Gefäße mit, in denen sich unter anderem Knochen des heiligen Aloysius und des heiligen Franz-Xaver befanden.
„Die haben vor allem einen ideellen Wert“, erklärte Pater Johannes. Er könne sich nicht erklären, was die Diebe damit anfangen wollen. Die zwischen 19 und 30 Zentimeter großen Gefäße selbst seien nicht besonders wertvoll. Es handele sich unter anderem um versilbertes Messing oder Silber. Der Gesamtschaden wird auf mehrere tausend Euro geschätzt.
Die Diebe sind vermutlich während der normalen Öffnungszeiten in die Andreaskirche eingedrungen. Die Tatzeit liegt wahrscheinlich zwischen Sonntag, 19 Uhr, und Dienstag um 12.30 Uhr. Wie die Polizei ermittelte, müssen die Gauner sehr gute Kenntnisse über den Innenraum und die anderen Räumlichkeiten gehabt haben.
Trotz des Diebstahls sei geplant, dass die Andreaskirche weiterhin täglich von 8.30 bis 19 Uhr geöffnete bleibe. Pater Johannes: „Wir haben das Prinzip der Offenen Kirche in der Altstadt.“ Und daran werde nicht gerüttelt.
Die Polizei bittet Zeugen, die in der fraglichen Zeit etwas Verdächtiges beobachtet haben, sich unter Telefon 8700 zu melden.
