Neueröffnung Rheinbad: Hier müssen Schwimmer seltener wenden
Das neue überdachte 50-Meter-Becken am Rheinbad in Stockum wurde am Samstag mit Verspätung eröffnet. Es dient vor allem, aber nicht nur dem Leistungssport.
Düsseldorf. Daniel Reich ist einer der Ersten, die am frühen Samstagmorgen das neue Sportbecken im Rheinbad testen durften. Vor allem dessen Größe gefällt ihm. „Hier kann man unter Wettkampfbedingungen trainieren, weil die Bahnen 50 Meter lang sind“, sagt er angetan. Bisher trainiert der Schwimmer vom Verein „Düsseldorf Dolphins“ meist auf Bahnen, die halb so lang sind. „Da muss man halt viel öfter wenden, was natürlich ein Nachteil ist.“ Deshalb hofft er, mit seinem Verein demnächst regelmäßig in Stockum schwimmen zu können, bisher sind die Sportler auf andere Bäder der Stadt verteilt. Am Nachmittag konnten dann alle schwimmbegeisterten Düsseldorfer das neue, 25 Meter breite Becken fünf Stunden lang kostenlos testen und die ersten Bahnen ziehen.
„Zum neuen Becken ist es jetzt etwas weiter, weil der Eingang weiterhin an der alten Schwimmhalle ist“, erklärt Lena Eich von der Düsseldorfer Bädergesellschaft. Der Zugang ist dafür komplett barrierefrei. Der DSC trainiert ab jetzt im neuen Becken, auch viele weitere Vereine haben bereits ihr Interesse bekundet. Das riesige Sportbecken, in das die Stadt rund 15,7 Millionen Euro investiert hat, kann nicht nur fürs 50-Meter-Schwimmen genutzt werden. Die Konstruktion ermöglicht auch Kurzbahn-Schwimmen in einem Teil des Beckens, während im anderen Bereich zeitgleich zum Beispiel Wasserball gespielt werden kann. Für die dabei erforderliche räumliche Trennung sorgt eine fahrbare Hubwand.
Das bereits bestehende 33 Meter breite und 25 Meter lange Becken im Rheinbad kann zudem als Einschwimmbecken bei Wettkämpfen genutzt werden. Und die finden schon bald statt: Mitte Juni nämlich wird in Stockum die Deutsche Meisterschaft im Wasserball ausgetragen. Anfang Juli folgen dann die NRW-Bezirksmeisterschaften im Schwimmen. Auch Deutsche Meisterschaften können künftig hier stattfinden.
Der erste Spatenstich für den Neubau wurde im Mai 2014 gesetzt. Danach gingen die Bauarbeiten zunächst zügig voran — allerdings nur bis Anfang Februar dieses Jahres. Da wurde ein Leck entdeckt, als das neue Becken erstmals mit Wasser befüllt wurde. Die für Ende Februar geplante Eröffnung musste deshalb kurzfristig verschoben werden.
Ein bisschen verspätet können Schwimmer das neue Becken am Rheinbad nun also nutzen. Für Oberbürgermeister Thomas Geisel ist das ein „Meilenstein für die Sportinfrastruktur unserer Stadt“. Und fast noch wichtiger ist ihm: „Immer weniger Kinder können schwimmen, die Zahlen sind alarmierend. Gleichzeitig nehmen die Badeunfälle zu. Angebote wie dieses tolle Schwimmbecken sind daher immens wichtig.“ Ein Lob gab es dann noch vom OB für Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, die sich für eine neue Werbekampagne der Bädergesellschaft im Badeanzug ablichten ließ: „Toll, dass sie sich als begeisterte Schwimmerin geoutet hat.“