U-Bahntunnel Rheinbahn schickt Bürger ins Hotel

Düsseldorf · Wie geplant finden die Arbeiten im U-Bahntunnel statt. Nachts wird es laut. Anwohner wollen aber nicht woanders schlafen.

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Foto: ja/Günther Classen

Seit dem 6. April werden die Gleise im U-Bahntunnel der Stadtbahnlinien U78 und U79 erneuert. Da es deshalb nachts laut wird, bietet die Rheinbahn den Anwohnern an, sie in Hotels unterzubringen. Eine Idee, die in Zeiten der Corona-Krise nicht allen gefällt.

„Wie kann man da von einer Baustelle betroffenen Bürgern, insbesondere der Risikogruppe der älteren Bürger und denen mit Vorerkrankungen, mehrtägige Hotelaufenthalte empfehlen?“, wundert sich eine Anwohnerin gegenüber unserer Zeitung. Schließlich habe der Oberbürgermeister doch darum gebeten, dass alle zu Hause bleiben sollen.

 Jeweils zwischen 21 Uhr und 5 Uhr nachts finden die Arbeiten noch bis zum 24. April statt. Weil der zulässige Lärmpegel dabei überschritten wird, haben Anwohner der Kaiserswerther Straße, der Bank-, der Zieten- und der Lützowstraße die Möglichkeit, die Nächte in Hotels zu verbringen.

Die Bedenken der Bürger hält Rheinbahn-Sprecherin Annika Bödenfeld jedoch für unberechtigt. Die Arbeiten könnten ohne die Gefahr einer möglichen Ansteckung durchgeführt werden. Darum habe man sich zusammen mit der Stadt Düsseldorf dazu entschieden, sie auch wie geplant im April durchzuführen, weil das für den Betrieb erforderlich sei.

„Wir verstehen, dass die Bauarbeiten für die Anwohner zusätzlich belastend sind“, sagt die Rheinbahn-Sprecherin. Die Hotels seien auch in der aktuellen Situation geöffnet und tragen Sorge, die Schutzmaßnahmen einzuhalten. Man kooperiere mit ausgewählten Düsseldorfer Hotels, damit die Anwohner nicht in Vorleistung treten müssen und keine Kosten für sie entstehen.