Düsseldorf Opernhaus in Düsseldorf droht längere Schließung

Düsseldorf · Das Dach ist im Sommer nicht zu sanieren, es droht die Auslagerung des Betriebs für eine Spielzeit wie schon 2006/07. Aber: Lohnt das alles noch?

Die Deutsche Oper am Rhein ist stark sanierungsbedürftig, vor allem das Dach.  

Foto: JENS WEGENER

Das Opernhaus muss womöglich für längere Zeit den Betrieb einstellen, weil der Sanierungsaufwand insbesondere für das Dach noch größer als befürchtet ist. Auf Anfrage der WZ sagt OB Thomas Geisel: „Nach meinen Informationen muss man damit rechnen, dass der Opernbetrieb bei einer Sanierung für eine Spielzeit ausgelagert werden muss.“ Auch Kulturdezernent Hans-Georg Lohe bestätigt die heikle Lage: „Es ist mittlerweile klar, dass wir eine Sanierung nicht in der Spielzeitpause im Sommer schaffen, in der Tat müsste der Betrieb dann ausgelagert werden.“

Das hieße, dass entweder ein bestehender Ersatzspielort gefunden wird, was in Düsseldorf praktisch unmöglich ist. Oder dass es erneut eine „Interimsoper“ gibt, wie 2006/07 mit „ROM“, der Rheinoper Mobil, am Rheinturm. Noch allerdings ist es soweit nicht. Man prüfe gerade eine provisorische Lösung, sagt Lohe, konkret geht es um die Abstützung des Daches vom Boden aus.

Damit könnte zugleich Zeit gewonnen werden. Zeit, um noch 2019 eine grundsätzliche Entscheidung darüber zu treffen, ob eine Sanierung des Opernhauses an der Heine-Allee überhaupt noch Sinn ergibt.Oder ob man dort nicht besser eine neue Oper baut. Zuletzt taxierte die Stadt den Sanierungsaufwand für die Oper auf 39 Millionen Euro in den nächsten Jahren und längerfristig auf bis zu 100 Millionen Euro.

Dass der Sanierungsaufwand offenbar noch größer als zuletzt schon befürchtet ist und nun auch noch die Finanzierung eines Interims-Spielstätte droht, ist Wasser auf die Mühlen der Neubau-Befürworter. Zu denen zählen auch Geisel und Lohe, dennoch äußert sich der OB zurückhaltend: „Ob eine Sanierung oder ein Neubau bei der Oper stattfindet, wird im Zusammenhang mit dem Blaugrünen Ring entschieden.“  Beim Blaugrünen Ring geht es in einem Wettbewerbsverfahren darum, den Freiraum und die Kunst- und Kultureinrichtungen im Zentrum Düsseldorfs zu einer erleb- und wahrnehmbaren Stadtlandschaft zu verbinden. Im April soll die Jury dazu zum ersten Mal tagen.

Die CDU, wie auch die FDP, plädiert schon jetzt klar für einen Neubau und auch grundsätzlich für ein ganz neues Opernhaus-Modell, das für die ganze Stadtgesellschaft erlebbar sein soll: „Angesichts der offensichtlich verschärften Dach-Probleme wird es höchste Zeit, dass wir dieses Projekt jetzt energischer angehen“, sagt CDU-Bauexperte Andreas Hartnigk. Im März will die CDU eine Machbarkeitsstudie im Rat beantragen.