Äquatorpreis für Düsseldorfer Rolf Gerber ruderte streckenmäßig einmal um die Welt
Düsseldorf · Der Benrather hat den Äquatorpreis verliehen bekommen. Mit mehreren Touren legte er eine Strecke von insgesamt mehr als 40.000 Kilometern zurück.
Rolf Gerber ist einmal um die Welt gerudert – zumindest, wenn der Düsseldorfer Hobbysportler alle Ruder-Etappen, die er als aktives Mitglied in der Ruder-Gesellschaft Benrath (RGB) in den zurückliegenden Jahren absolviert hat, einfach mal zusammenzählt. Dann kann er auf die enorme Strecken-Summe von 40.075 Kilometern zurückblicken, was dem Umfang unserer Erde entspricht. Als Auszeichnung wurde dem 67-Jährigen für seine „Weltumrundung“ kürzlich der Äquatorpreis verliehen, mit dem der Deutsche Ruderverband eine so außergewöhnliche Ruderleistung einmalig würdigt.
Dabei hat Gerber das Rudern als Freizeitsport erst ziemlich spät für sich entdeckt. Erst nachdem der studierte Informatiker mit Abitur am Schlossgymnasium und Hochschulausbildung in Dortmund und München von seiner jahrelangen „Berufsreise“ mit Aufenthalten an verschiedenen Standorten in Deutschland als IT-ler in der Automobilbranche 2006 in seine Heimatstadt zurückgekehrt und in Benrath ansässig geworden war, fing er an zu rudern. Als 50-Jähriger belegte er bei der RGB den Anfängerkurs – und war auf Anhieb begeistert.
„Rudern ist gut für Körper und Psyche“, weiß Gerber aus eigener Erfahrung. Neben dem willkommenen Fitness-Effekt („alle Muskelgruppen werden angesprochen“) schätzt er beim Rudern zudem die Gemeinschaft im Boot und das Naturerlebnis auf dem Wasser. Allein die regelmäßigen Rheintouren auf der RGB-Hausstrecke in der Landschaftskulisse am Benrather Schlossufer und entlang der Urdenbacher Kämpe bis nach Monheim „machen die Gedanken frei“, versichert Gerber.
„Das Erlebnis steht
dabei immer im Vordergrund“
Zum Kilometer-Sammeln allerdings eignen sich allerdings besser die oft mehrtägigen Wanderfahrten, an denen Rolf Gerber teilgenommen hat – mit Lebensgefährtin Karin in einem Boot. Mosel, Lahn oder Neckar etwa gehören zu den viel besuchten Flüssen in der Nähe. Auch Hamburg mit Elbe, Alster gehörten zu einer Tour. Bei einer „Hafenrundfahrt“ ruderten die Düsseldorfer vorbei an riesigen Kreuzfahrt- und Containerschiffen. Ein Höhepunkt im Eventkalender der RGB ist beispielsweise das jährliche Veteranenrennen auf der Themse entlang der Oxford-Cambridge-Kultstrecke mit Durchfahrt durch die berühmte Tower-Bridge.
„Das Erlebnis steht dabei immer im Vordergrund“, so Gerber. Die Zahl der Ruderkilometer sei dann mehr ein „Abfallprodukt“. So bleibt ihm etwa die Teilnahme an der Vogalonga in Venedig, deren 30-Kilometer-Rundkurs traditionell am Pfingstsonntag vom bekannten Markusplatz durch die Lagune mit den Inseln Burano und Murano und über den Canale Grande führt, ebenso in bester Erinnerung wie während eines Bayernurlaubs die Gast-Rudertour im Achter auf dem Starnberger See mit Blick auf das Zugspitzmassiv.
Die Übergabe des Äquatorpreises mit Urkunde und Medaille durch den Deutschen Ruderverband erfolgte kürzlich anlässlich des diesjährigen Wanderrudertreffens beim Neusser Ruderverein.