Düsseldorf Schul-Erweiterungsbau: 7,1 statt 1,5 Millionen Euro

Die Wichernschule wird in den nächsten zwei Jahren ausgebaut. Erstaunliche Kostensteigerungen.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die Wichernschule wurde 1957 eingeweiht, zu einer Zeit also, als es Platz in Hülle und Fülle in Unterbach gab. Sie lag im weiten Feld, in ihrer Umgebung gab es lediglich die evangelische Kirche. Noch heute sind die Gebäudetrakte von so viel Freiraum umgeben, dass ein Erweiterungsbau kaum Probleme machen dürfte. Wie dringend notwendig er ist, zeigen die fünf vergammelten Container. 7,134 Millionen Euro kosten die Um- und Neubauten. Begonnen wird im Sommer 2017. Die Details wurden im Rathaus Eller vorgestellt und für gut befunden.

Die Erweiterungsbauten an der Brorsstraße gehören zu den Pilotprojekten, die die Stadt ihrer neuen Stadttochter IPM (Immobilien Projekt Management Düsseldorf) übertragen hat. Gebaut wird einerseits im Bestand, indem aus Verwaltungstrakten Klassenräume werden, es entstehen aber auch Neubauten. Gleichzeitig muss umgebaut werden. Dieses An-, Um- und Ausbauen hat zur Folge, dass das Projekt erst im Frühjahr 2019 eingeweiht werden kann.

Geplant ist ein zweigeschossiger Erweiterungsbau im Südosten des Geländes für Mensa sowie für Klassenräume, Nebenräume und Ogata-Plätze. Außerdem ist ein eingeschossiger Anbau zwischen Bestandsbau im Nordosten und der Turnhalle vorgesehen. Zu guter Letzt wird die überdachte Pausenhalle umgebaut und der Verwaltungstrakt umstrukturiert. Die Baumaßnahme ist so kompliziert, dass die Verwaltung über eine Stunde lang im Rathaus Eller erklären musste, bevor die Bezirksvertreter wussten, worum es ging.

Was die Stadtteilpolitiker besonders wichtig fanden, ist die Barrierefreiheit, denn die Schule nimmt auch Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen auf. Dafür wird neben der Mensa ein Aufzug eingebaut, der alle Ebenen erschließt. Alle Zugänge werden behindertengerecht gestaltet und alle Geschossen mit einem behindertengerechten WC versehen.

Die Erweiterungsbauten entstehen auf dem Schulhof, die alten Rampen werden durch neue ersetzt. Die gesamte Außenanlage muss daher neu gestaltet werden. Gebaut wird in drei Bauabschnitten, unter besonderen Sicherheitsauflagen für die Schüler. Landschaftsarchitekten werden eingeschaltet.

Erstaunlich sind die Kostensteigerungen. 2008 wurden die Kosten noch mit 1,55 Millionen Euro beziffert, nun sind es 7,134 Millionen Euro. Die Differenz liegt bei über 5,5 Millionen Euro. Und das, obwohl keineswegs mehr Kinder die Schule besuchen. Aber die Richtlinien für die Betreuung haben sich eben sehr geändert.

Noch ungeklärt ist, wer wann wie viel Geld zahlt. Bis zur Fertigstellung des Projekts durch die IPM muss der Stadtrat nämlich erklären, ob er den Erweiterungsbau nur mietet oder kauft.