Düsseldorf Auszubildende brauen neues Schumacher-Bier

Mit der Zugabe von Rauchmalz bekommt das Bier eine besonders rauchige Note. Im April wird das Frühlingsbier vorgestellt.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Die Idee hatte Daniel Koppelmann, seit kurzem ausgebildeter Brauer in der Traditionsgaststätte Schumacher. Ein Teil seiner Abschlussprüfung bestand darin, einen Gesellensud zu brauen. „Wir mussten alles selbst machen. Die Berechnungen, die Präsentation und auch die Etiketten.“ Das Bier ist bei den Prüfern hervorragend angekommen und die Noten waren dementsprechend gut.

„Ich habe an einem Abend alle Auszubildenden eingeladen und da hat mir Daniel davon erzählt und ich mir gedacht, das können die Jungs doch auch mal bei mir machen“, erklärt Gertrud Schnitzler-Ungermann, Chefin der Brauerei Schumacher.

Doch erstmal muss man herausfinden, in welche Richtung das neue Bier gehen soll. „Bei der Prüfung waren das ja nur 25 Liter, aber hier in der Brauerei muss man mindestens 4400 Liter produzieren. Und wenn wir die wegschmeißen müssen, dann ist das natürlich ein ziemlich großer finanzieller Verlust und Risiko, deshalb muss ich da schon ein Auge drauf werfen“, meint Braumeister Sascha Burow.

Mit im Boot sind Matthias Tröder und Tim Limbach, die erst vor kurzem ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben und von Schnitzler-Ungermann übernommen wurden. „Wir wollten ein Rauchbier machen. Dazu haben wir verschiedene Sorten Eichen- und Buchenspäne in das Bier gegeben und reifen lassen. Die Späne werden zur künstlichen Klärung benötigt. Das Raucharoma bekommen wir aber durch die Zugabe von Rauchmalz. Wir wollen ja etwas Neues machen und nicht ganz so nah am traditionellen Schumacher sein“, erklärt Limbach. Das bedeutet zwar eine kleine Abweichung vom deutschen Reinheitsgebot, aber künstliche Zusatzstoffe werden dem Bier nicht zugegeben.

Vier Wochen haben die Späne im Bier ihr Arome abgegeben. Leichtes Holz, schweres Holz, hohe Konzentrationen und niedrige Konzentrationen. Viele Biere wurden angesetzt. Doch wie findet man heraus, welches Bier nun das beste ist? „Das geht nur, indem man alle Sorten ausgiebig probiert“, meint Koppelmann und grinst.

Das Bier hat im Probestadium noch so unspektakuläre Namen wie FM 3,2 BHW oder AH 1,6 BHW. „Die Zahl sagt etwas über die Konzentration aus. BHW bedeutet eigentlich nur mit heißem Wasser und BHW dementsprechend ohne Heißwasser“, sagt Limbach.

Probiert wird reichlich an diesem Abend. Aber wer denkt, das ganze Bier wird auch getrunken, der irrt. Der überwiegende Teil wird nur im Mund gespült, der Rest landet in einem großen Eimer. „So viel kann man ja gar nicht trinken“, meint Trader.

Am Ende des Probierens kristallisieren sich drei Biere heraus. Das 1,6 FM BHW, das FM 3,2 BHW und das AH 1,6 BHW. Am Ende überzeugt das AH 1,6 BHW die Probanden. „Das Bier hat eine etwas süßere Note als die anderen“, meint Thea Ungermann, Junior-Chefin der Brauerei.

Am 22. April können die Gäste das Bier bei einer großen Party im Brauhof im Stammhaus an der Oststraße auch probieren. Dann wird es aber den etwas hübscheren Namen „Frühlingsbier“ tragen. Einmal im Jahr soll das neue Bier dann in die Fässer der Brauerei Schumacher kommen. Livemusik gibt es auch, Matthias Tröder spielt mit seiner Punkband. „Das neue Bier ist ja auch mehr für junge Leute gedacht.“ Und Thea Ungermann fügt hinzu: „Die Jungs sollen sich ja nicht nur um das Bierbrauen kümmern. Sie müssen auch den Rest übernehmen, wie zum Beispiel die Vermarktung.“