Serien-Bankräuber gesteht vor Gericht

Vermutlich im Auftrag von Hintermännern hat er acht Überfälle verübt.

Düsseldorf. Innerhalb von sechs Wochen hat Eugenijus M. (53) sieben Banken, darunter zwei in Gerresheim, und einen Supermarkt überfallen. Dabei hat der Litauer insgesamt 25 475 Euro erbeutet. Dank Handy-Ortung kam ihm die Polizei auf die Schliche. Jetzt muss er sich vor dem Landgericht verantworten. Zum Prozess-Auftakt am Montag räumte der 53-Jährige alle ihm zur Last gelegten Taten ein.

Der Litauer ist meistens nach demselben Muster vorgegangen: Leidlich maskiert mit einer dunklen Wollmütze, betrat er die Banken, zückte eine Spielzeugpistole und forderte: "Money, schnell give me the money!" Ein Bankkaufmann (43), der in Gerresheim arbeitet, schilderte, wie er den ersten Überfall der Serie am 16. Dezember 2008 erlebt hatte: "Ich dachte erst, da steht ein Stadtstreicher."

Doch dann richtete der vermeintliche Wohnsitzlose eine Waffe auf ihn. "Nach fünf bis sieben Minuten war alles vorbei. Ich habe hinter ihm die Tür abgeschlossen." 12 840 Euro trug der Litauer in einem Leinenbeutel aus der Bank. In einer weiteren Gerresheimer Bank erbeutete er nur 105 Euro. Die Angestellte beschrieb den Täter als nervös und "unprofessionell".

Nicht wirklich professionell war auch seine Angewohnheit, vor und nach den Überfällen von seinem litauischen Handy ein anderes litauisches Handy anzurufen. So kam ihm die Polizei auf die Spur. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Angeklagte das letzte Glied in der Kette einer bandenähnlichen Struktur ist und seine Auftraggeber angerufen hatte. Doch diese wollte er keinesfalls nennen, er habe Angst, dass andernfalls seine Ex-Frau und sein Sohn in Vilnius Repressalien ausgesetzt sein könnten.

Nachdem sie die ersten Zeugen gehört hat, will die Richterin zunächst den Strafregisterauszug des Angeklagten aus Litauen anfordern. Dieser hat dort insgesamt 20Jahre in verschiedenen Gefängnissen eingesessen.