Ergebnisse des Glücksatlas Warum Düsseldorf besser abschneidet als Köln

Analyse | Düsseldorf · Im Vergleich mit zwölf anderen wichtigen deutschen Städten erreicht Düsseldorf bei der Lebenszufriedenheit Platz sechs. Die Bürgerinnen und Bürger loben vor allem die guten Verdienstmöglichkeiten, zeigen aber auch Defizite auf.

Die Sonne geht hinter dem Rhein in Düsseldorf unter und leuchtet den Rheinturm und die Rheinkniebrücke an. Die Bewohner sind in einer aktuellen Umfrage sehr mit ihrer Stadt zufrieden.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Die Menschen in Düsseldorf haben eine höhere Lebenszufriedenheit als ihre Nachbarn in Köln. Das ergab eine Studie des SKL Städteranking, in der das Glücksempfinden der Bewohner der zwölf wichtigsten deutsche Metropolen erfragt wurde. Demnach leben in Hamburg die glücklichsten Menschen mit einer Lebenszufriedenheit von 7,19 Punkten vor Frankfurt (7,07) und München (6,90). Die Landeshauptstadt belegt in der Untersuchung mit 6,69 Punkten den sechsten Platz, die Kölner den siebten mit 6,64. Die Bundeshauptstadt Berlin kommt mit 6,88 Punkten auf den vierten Platz. Die Schlusslichter bilden Leipzig (6,44) und Dresden (6,49 Punkte). Die Untersuchung führte der Wirtschaftsprofessor Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg durch. Abgefragt wurden die Zufriedenheit mit der eigenen persönlichen Situation und die Bewertung des städtischen Angebots.

In Düsseldorf fällt auf, dass die Menschen besonders mit ihrer Gesundheit und ihrem Einkommen zufrieden sind. Hier liegen die Punktzahlen mit 6,44 (Gesundheit) und 5,90 Punkten (Einkommen) über dem Durchschnitt der untersuchten Städten. Noch höhere Zufriedenheitswerte gaben die Bewohner der Landeshauptstadt für ihre persönliche Lebenssituation (6,69) und ihr familiäres Umfeld (6,82) an. Allerdings erreichen sie damit nicht den Durchschnitt aller Metropolen. Recht groß ist der Abstand der Düsseldorfer zu den anderen Städten bei den Themen Wohn- (6,52) und Arbeitszufriedenheit (6,01).

Die Werte entsprechen auch den objektiven statistischen Zahlen über die Landeshauptstadt. So liegt Düsseldorf sowohl bei der Wirtschaftsleistung pro Einwohner (82 000 Euro) deutlich über dem Schnitt der zwölf Städte (59 600 Euro) wie auch beim verfügbaren Einkommen (29 600 zu 26 100 Euro nach Steuern und Abgaben).

Die Zahl der Pessimisten ist
in Düsseldorf äußerst niedrig

Auch die Zahl der Krankenhausbetten ist mit 7,7 je 1000 Einwohnern höher als in den anderen wichtigen deutschen Städten (6,9). Zum Wohlstand der Stadt passt, dass die Zahl der Pessimisten unter den Bürgerinnen und Bürgern Düsseldorfs äußerst niedrig ist. Lediglich 15 Prozent der Bewohner erwarten in den kommenden fünf Jahren eine Verschlechterung ihrer Lebensverhältnisse. Nur in Hamburg gibt es noch weniger Pessimisten, im benachbarten Essen sind es dagegen 24 Prozent. Eine Verbesserung ihrer persönlichen Situation erwarten im gleichen Zeitraum 42 Prozent der Düsseldorfer. Das liegt im Schnitt aller untersuchten Städte (43 Prozent).

Fast noch mehr als mit der eigenen Situation sind die Bewohner Düsseldorfs mit ihrer Stadt zufrieden. Hier liegt der Wert bei 7,22 Punkten gegenüber 6,90 im Schnitt der zwölf Metropolen insgesamt. Besser als in anderen Städten fällt auch die Bewertung des kulturellen Angebots, der Möglichkeiten der Naherholung, der Wirtschaft und der Sicherheitslage aus. Nur die Verkehrssituation schätzen die Bürgerinnen und Bürger Düsseldorfs schlechter ein als die anderer Städten. Deshalb würden 52 Prozent ihre Stadt anderen Menschen weiterempfehlen. Im Schnitt der zwölf Großstädte waren es nur 48 Prozent. So sehr die Düsseldorfer die Wirtschaftskraft und die Kultur ihrer Stadt schätzen, Mängel sehen sie beim Zusammengehörigkeitsgefühl und der Qualität der kommunalen Verwaltung. Beide Themen erhalten die niedrigsten Punktzahlen. Damit gilt Düsseldorf in den Augen seiner Bewohner als exzellenter Wirtschaftsstandort mit einem hohen kulturellen Angebot und einem zufriedenstellenden Niveau der öffentlichen Sicherheit. Auch für die Gesundheit und das ökonomische Wohlergehen ist in der Stadt gesorgt, während es Schwächen in den Bereichen Arbeit, Wohnen und Verkehr gibt.