Sozialbericht: 31 000 Düsseldorfer stammen aus Polen

Den größten Migranten-Anteil hat Flingern-Süd, den kleinsten Anteil Itter.

Düsseldorf. Wer gedacht hat, die Türken stellten die größte Gruppe von Ausländern und Migranten in Düsseldorf, der wird nun eines Besseren belehrt: Ihr Anteil an der Bevölkerung nimmt seit 2003 sogar ab. Einerseits, weil weniger Menschen aus der Türkei einwandern, andererseits, weil es immer mehr Türken aus Düsseldorf wieder zurück zieht gen Bosporus.

Die größte Migrantengruppe in der Stadt stammt vielmehr aus Polen. Von diesen 31 000 Düsseldorfern hat allerdings nur ein Fünftel die polnische Staatsbürgerschaft. Die meisten sind Aussiedler oder Spätaussiedler und haben einen deutschen Pass.

Seit 2005 hat die Stadt Düsseldorf ein Integrationskonzept, mit dem sie auf ein gelungenes Zusammenleben aller Nationen am Rhein hinarbeitet. Der jetzt erschienene vierte Sozialbericht liefert dafür die Informationsgrundlage. Demnach leben in Düsseldorf 211 911 Menschen mit Migrationshintergrund, das sind 35,3 Prozent unserer Bevölkerung. 111 800 dieser Menschen haben eine ausländische Staatsbürgerschaft.

Auffällig ist, dass die Migranten die Stadt deutlich verjüngen: Der Kinderanteil bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund liegt bei 3,7 Prozent, bei den Migranten mit 8,2 Prozent mehr als doppelt so hoch. Genau andersherum sieht es in der Altersklasse ab 65 aus: Die Senioren machen bei den Düsseldorfern ohne Migrationshintergrund 24,1 Prozent aus, bei den Migranten sind es lediglich zwölf Prozent.

Der Bericht gibt aber auch Aufschluss darüber, in welchen Stadtteilen die meisten Migranten leben.

Auffällig ist, dass besonders viele Ausländer in der Innenstadt leben, aber auch in Niederkassel — mehr als zwei Drittel der Migranten in diesen Stadtteilen haben keinen deutschen Pass. Am höchsten ist der generelle Migrantenanteil aber in Flingern-Süd (55,5 Prozent), Stadtmitte (54 Prozent), Hassels (53,1 Prozent) und Oberbilk (50,3 Prozent). Den niedrigsten Ausländeranteil in der Stadt hingegen hat Itter mit 4,8 Prozent, gefolgt von Himmelgeist, Unterbach, Hellerhof und Hubbelrath.

Der Sozialbericht kann als gedrucktes Exemplar für zehn Euro beim Amt für Statistik und Wahlen bestellt werden (stadtforschung@duesseldorf.de). Er steht aber auch als kostenloser Download bereit: