Elitepolizisten aus Düsseldorf in Verdacht Staatsanwaltschaft ermittelt gegen SEK-Beamte

Düsseldorf. Die Staatsanwaltschaft Aachen ermittelt nach einem Polizeieinsatz am Kölner Großmarkt im Juni 2011 wegen versuchten Totschlags gegen das damals beteiligte Spezialeinsatzkommando.

Ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) bezieht Stellung.

Foto: Marius Becker

Das berichtet die Tageszeitung "Kölner Stadtanzeiger".

Die Elitepolizisten aus Düsseldorf hatten angegeben, dass ein Kölner Geschäftsmann das Feuer eröffnet hatte und mehr als hundert Schüsse abgegeben, bevor sie ihn festnahmen. Ein Video legt nun den Verdacht nahe, dass ein SEK-Beamter zuerst geschossen haben könnte.

Die Ermittlungen zu dem Fall werfen zahlreiche weitere Fragen auf: Nicht alle an dem Einsatz beteiligten SEK-Beamten wurden vernommen, Beweismittel fehlen. Gleich mehrere SEK-Beamte behaupteten zudem, der Geschäftsmann habe mehrfach geschossen. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" fehlte in seinen beiden Pistolen aber lediglich eine einzige Kugel.

Bei dem Einsatz wollten die Beamten den nicht vorbestraften Geschäftsmann festnehmen, weil er seine Frau am Telefon bedroht haben soll und im Besitz von Schusswaffen war. Nach dem polizeilichen Sperrfeuer konnte der schwer verletzte Kölner noch einige hundert Meter weiter fahren, ehe er erneut beschossen und schließlich festgenommen wurde. Obwohl die Anklage gegen den 53-Jährigen seit drei Jahren vorliegt, hat das Landgericht Köln das Verfahren bis heute nicht eröffnet.