Stockumer kämpfen für ihren Park
Protest: Anwohner der Klapheckstraße wollen die Grünanlage erhalten. Dort soll bald ein Bürogebäude gebaut werden.
Düsseldorf. In der Sitzung der Bezirksvertretung 5 (Stockum, Lohausen, Kaiserswerth, Angermund, Wittlaer und Kalkum) ist der Punkt Bauvoranfrage für das Haus Kaiserswerther Straße 407 zügig abgehakt worden. Tatsache ist: Es gibt diese Adresse gar nicht. Stattdessen befindet sich dort ein kleiner Park, der zwar dringend etwas Pflege gebrauchen könnte, für die Bürger in Stockum aber so etwas wie die grüne Lunge ist. Vor allem die rund 70 Parteien der Häuser an der Klapheckstraße wollen nicht zulassen, dass Bäume und Grün einem zweigeschossigen Bürogebäude mit Flachdach weichen. Sie haben sogar schon Staatsministerin Hildegard Müller alarmiert, die jahrelang in der Klapheckstraße 2 gewohnt hat. "Ich habe für sie immer die Post angenommen", sagt Jutta Burkhardt und hofft, dass Hilfe von höchster Stelle naht.
Bereits 1980 sollten schon einmal 90 Garagen auf der Grünfläche gebaut werden, damals noch unter der Regie der Neuen Heimat. "Wir haben uns damals erfolgreich gewehrt", ist Jutta Burkhardt überzeugt, dass auch diesmal das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Unterstützung gab es 1980 von dem langjährigen Oberbürgermeister Klaus Bungert, der ebenfalls an der Klapheckstraße wohnte.
Wenn schon nicht auf die Einsicht, dass man eine Grünfläche grundsätzlich erhalten soll, dann setzen die Bürger auf die Baugesetze. Petra Kober hat sich längst ins Thema eingearbeitet: "In dem Fluchtlinienplan Nr. 5280/14 ist festgeschrieben, dass die Fläche nicht bebaut werden darf. Das ist den Mitgliedern in der Bezirksvertretung offenbar verschwiegen worden."
Tatsächlich wurde die Vorlage den Stadtteilpolitikern erst unmittelbar vor der Sitzung gegeben, als kaum noch Gelegenheit bestand, darüber zu beraten. "Ich habe mich aber mit der Verwaltung in Verbindung gestezt und nachgefragt, ob die Baumaßnahme mit den Nachbarn abgestimmt ist", sagt Jürgen Gocht von den Grünen. Ihm sei versichert worden, dass dies geschehen sei. Nun will er überprüfen, ob die Politiker wirklich richtig informiert worden sind.
Marlene Erbach und ihre Nachbarn von der Klapheckstraße jedenfalls wollen bis zum letzten Grashalm kämpfen: "Wir würden sogar kostenlos die Pflege des Parks übernehmen, wenn man uns das von der Stadt anbieten würde. Warum werden hier Bäume und Sträucher vernichtet, um darauf Büros zu errichten, die später doch irgendwann leerstehen?"