Tatort Königsallee: Leiche liegt im Pool
Eine neue Folge aus Münster spielt auch in Düsseldorf. Heute dreht Axel Prahl im Fitness-Club Holmes Place.
Düsseldorf. Am Tresen vom Health-Club Holmes Place an der Kö, gleich neben dem Interconti, war Mittwoch und Donnerstag mehr zu organisieren als Mitgliedskontrolle und Handtuchausgabe. Schon seit dem Wochenende werden die Sportsfreunde per Plakat darauf hingewiesen, dass sie heute leider nicht ins Wasser können. Der Grund ist, dass der Grund des geräumigen Pools reserviert ist für eine „Leiche“. Die taucht auf im beliebten Tatort aus Münster. Titel: „Schwanensee“. Dafür sind bereits die Kö-Parkplätze rund ums Holmes Place weiträumig gesperrt, auch Teile vom Schulhof des Görres-Gymnasiums werden für den Fuhrpark der Dreharbeiten benötigt.
Das Schwimmbad tief unter der Erde in Düsseldorf wurde gezielt ausgesucht: weil die psychiatrische Einrichtung am Aasee, wo die Dreharbeiten hauptsächlich stattfinden, keines hat. Das Holmes Place verfügt indes über einen 21 Meter langen Sport-Pool, der zudem noch indirekt beleuchtet ist. Manchmal schimmert die Umgebung in raffinierten Blautönen. Macht sich gut für einen Krimi.
In diesem Zwielicht dümpelt heute leblos Mona Lux, beschwert mit Gewichten. Die tragen hier manchmal auch die quicklebendigen Teilnehmer der beliebten Aqua-Gymnastik, die jetzt ausfällt. Stattdessen ermittelt Kommissar Thiel (Axel Prahl) am Beckenrand.
Wo Börne ist? Der Gerichtsmediziner (Jan Josef Liefers) tappt in Tauchermontur durch sein heimisches Wohnzimmer. Nicht etwa, um im Pool nach Leichen zu tauchen. Es ist ein Testlauf für seinen Urlaub, den er aber abbrechen wird. In Düsseldorf taucht Liefers nicht auf. Lediglich Axel Prahl ist vor Ort und einige Gastdarsteller. 40 Personen sind an den eintägigen Dreharbeiten beteiligt. Komparsen wurden in Düsseldorf nicht engagiert. Obwohl ein Holmes-Mitglied trocken bemerkt: „Die Wasserleiche hätte ich auch spielen können.“
Übrigens: Schon 2006 sollte für einen Münster-Tatort in Düsseldorf gedreht werden. Er spielte in der Gruftie-Szene, nächtliche Einstellungen auf einem Friedhof waren nötig. Da das am Hauptdrehort Köln verboten war, wollte man nach Düsseldorf ausweichen. Das verhinderte damals Oberbürgermeister Joachim Erwin, der nicht zweite Wahl nach Köln sein wollte. Gedreht wurde dann in Bonn.