Tausendfüßler: Das Warten kostet Hunderttausende

Laut Baudezernent wird der Auto-Tunnel in Süd-Nord-Richtung nicht rechtzeitig fertig.

Düsseldorf. Dass der Bauminister die Entscheidung über den Abriss des Tausendfüßlers auf die Zeit nach der Landtagswahl verschoben hat, kommt die Stadt teuer zu stehen. Baudezernent Gregor Bonin sprach am Donnerstag im Stadtrat von „monatlichen Mehrkosten im sechsstelligen Bereich“.

Sie entstehen dadurch, dass die Stadt den Auto-Tunnel von Süden nach Norden (bis kurz vor das Theatermuseum) nicht wie geplant bauen kann. Dazu wäre es nötig, die Jägerhofpassage abzureißen.

Sollte der Minister aber entscheiden, dass die denkmalgeschützte Hochstraße stehen bleiben muss, würde auch die Passage bestehen bleiben, die Planung wäre an dieser Stelle Makulatur.

Ursprünglich war eine Entscheidung für April angekündigt worden. Wie berichtet, kam vor zwei Wochen die Nachricht, dass es Juni wird. Nun stehen die Baufirmen Gewehr bei Fuß, können aber nicht arbeiten.

Dies führt auch zu einer zeitlichen Verzögerung: Wenn die Libeskind-Häuser im Herbst 2013 eröffnen, wird zwar der Tunnel zur Altstadt mitsamt der Zufahrten aus Norden und Süden (dort ist diese Woche der Durchstich erfolgt) fertig sein — der Tunnel von Süden nach Norden aber nicht.

Sollte es eine weitere Verschiebung geben, drohe sogar ein zeitweiser Baustopp, sagte Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). „Das wäre eine Katastrophe.“