Taxi-Gewerbe: Das Kreuz mit den Konzessionen
Die Eingriffsmöglichkeiten der Stadt sind im Taxi-Gewerbe beschränkt — aber vorhanden.
Düsseldorf. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2004 gab es 1337 Taxis in Düsseldorf, schon damals empfahl ein Gutachten eine Reduzierung. In der Tat hat die Stadt seitdem keine neuen Konzessionen mehr ausgegeben — aber immer noch gibt es 1311 Taxis. 300 zu viel, schreiben Experten in einem Gutachten.
Das Problem: Einfach Konzessionen einziehen kann die Stadt nicht. Wo es solche Versuche gegeben hat, und die Taxi-Unternehmer sich wehrten, bekamen sie vor Gericht Recht. Gibt ein Taxi-Unternehmer auf, verkauft er in der Regel seine Konzession samt Fahrzeug weiter und ein Nachfolger versucht sein Glück.
In Düsseldorf haben laut Gutachten zwischen 2008 und 2012 etwa 530 Konzessionen den Besitzer gewechselt, die Autoren sprechen von einem „sehr kritischen Wert“. Auf funktionierenden Taximärkten liege die Umschlagquote selten höher als 15 Prozent, in Düsseldorf habe sie 40 Prozent erreicht. Was für eine solche Konzession gezahlt wird, ist unbekannt, im Gutachten wird von Preisen von bis zu 30 000 Euro gemutmaßt. Insider halten die Zahl aber für „um 50 Prozent überhöht“.
Was nun geschehen soll, darüber wird die Stadt Gespräche mit der Branche führen. Das Aussieben schwarzer Schafe durch konsequente Kontrollen wird wohl auch ein Thema sein. Das aber funktioniert nur, wenn die Stadt diese auch mit Nachdruck betreibt. Schon 2004 hatte der damalige Chef der Genossenschaft das gefordert.
Die Gutachter empfehlen mit Blick auf die regelmäßig fällige Erneuerung von Konzessionen: „Ansatzpunkt ist eine ernsthafte betriebswirtschaftliche Prüfung zum Zeitpunkt der Wiedererteilung nach zwei bzw. fünf Jahren, die über das gewohnte — aber wirkungslose — Verfahren zur Überprüfung der ,finanziellen Leistungsfähigkeit’ hinausgeht.“