Tierschutz: Angelhaken verletzen Schwäne schwer

Margarete Bonmariage hilft den Tieren und spricht sich für ein Angelverbot auf den Teichen in der City aus.

Düsseldorf. Bereits zweimal haben in den vergangenen Wochen Schwäne bei der Futtersuche am Schwanenspiegel in einen Fischköder an einem Angelhaken gebissen. Ein Tier hatte die scharfe Metallspitze samt Schnur heruntergeschluckt und konnte nur durch eine Operation gerettet werden.

Der damals lebensgefährlich verletzte Vogel wird zurzeit von Margarete Bonmariage im Schwanenhaus des Hofgartens gehegt. Die äußerliche Wunde ist noch deutlich zu sehen. „Die Tierärzte in der Klinik an der Münsterstraße mussten den Hals aufschneiden, um den Haken mit der Schnur aus der Speiseröhre zu entfernen.“ Nach dem Eingriff musste der Schwan mit Infusionen aufgepäppelt und leicht verzehrbarer Kost ernährt werden. In den kommenden Tagen will Margarete Bonmariage den weiblichen Vogel wieder zum Schwanenspiegel zurückbringen. „Er kann nicht allein irgendwo hinfliegen, denn er ist kupiert ist.“ Vor Jahren sei das Flügelstutzen noch erlaubt gewesen.

„Schwanenmutter“ Margarete Bonmariage vermutet, dass Angler die Schnur einfach abschnitten, nachdem der Schwan angebissen hatte. Um das notleidende Tier hätten sie sich dann nicht weiter gekümmert.

Einem anderen Schwan konnte die Tierschützerin selbst helfen. Der Vogel, der ebenfalls im Schwanenspiegel gefunden worden war, hatte vor wenigen Wochen einen Feuerwehreinsatz ausgelöst. Als die Helfer allerdings mit ihrem Boot anrückten, flüchtete das Tier zunächst. „Das ist eine Geduldssache“, meint Bonmariage, die den Schwan schließlich erwischte. „Ich war blau von den Flügelschlägen.“

Mit Hilfe der nachrückenden Feuerwehrkräfte konnte sie den Haken ebenfalls samt Schnur aus dem Schnabel ziehen. „Danach konnte ich den Schwan wieder ins Wasser lassen.“

Nach dem jüngsten WZ-Bericht über das Angeln vom Kaiserteich zeigt sich Margarete Bonmariage nun empört, dass Angeln immer noch an den Teichen in der City erlaubt ist. Sie spricht sich grundsätzlich für ein Angelverbot beispielsweise am Kaiserteich oder Schwanenspiegel aus.

Wie berichtet, ist das Angeln mit einer Genehmigung des Umweltamtes an den Teichen in der Stadt erlaubt, obwohl dort viele Wasservögel zu Hause sind. Neben einem bundesweit gültigen Fischereischein ist ein so genannter Fischerei-Erlaubnisschein erforderlich, um das Hobby ausüben zu dürfen.