Traditionslokal als Gemeindezentrum

Fünf Jahre nach dem Brand im „Goldenen Ring“ gibt es einen Architekten- Wettbewerb.

Traditionslokal als Gemeindezentrum
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Der Schreck war riesig, als im Juni 2010 das Traditionslokal „Goldener Ring“ im Nebenzentrum Südwest ausbrannte. Für viele war die Gaststätte so etwas wie die „Mutter des Stadtteils“ geworden, in der Familienfeiern und Hochzeiten gefeiert wurden, sich aber auch regelmäßig die Vereine trafen. Seitdem ist die Brandruine gesichert und in schöner Regelmäßigkeit gab es Anfragen von der Bezirkspolitik zur Sicherheit des Geländes und wie es nun weiter weitergeht. Jetzt kam Umweltamtsleiterin Inge Bantz in die Sitzung der Bezirksvertretung, um Auskunft zu geben.

Traditionslokal als Gemeindezentrum
Foto: ANC-News

Die letzte gemeinsame Besichtigung von Umweltamt und Vertretern des neuen Eigentümers, der katholischen Kirche, gab es am 1. Oktober letzten Jahres. Darin wurde eine Stellungnahme der Bauaufsicht von 2011, die das Gebäude als abrissreif erklärte, noch einmal bestätigt. Eine akute Gefahr gehe aber nicht von dem Gebäude aus.

„Das Haus ist gesichert, Unbefugte können es nicht betreten“, erklärte Bantz. Das Innere ist nur über das angrenzende verschlossene Reihenhaus zu betreten. „Es ist zwar im Dach eine Lücke festgestellt worden, aus dem Reste von Mineralwolle herausragen, aber Wasserschäden konnten wir nicht feststellen. Auch der Keller war trocken.“ Die Befürchtung von Peter Ries von den Freien Wählern, dass bei der Dämmung Asbest zum Einsatz kam, konnte Bantz zerstreuen.

Dass das Gebäude immer noch steht, liegt an seinem unter Denkmalschutz stehenden Nachbarn, der von Gottfried Böhm erbauten Kirche St. Matthäus. Weil der katholischen Kirchengemeinde nach der Fusion der Gemeinden St. Norbert (Nordwest) und St. Matthäus (Südwest) das Gemeindehaus zu klein geworden war, kaufte sie 2012 die Brandruine, um sie durch ein neues Gemeindezentrum zu ersetzen.

„Aber das war wohl etwas zu blauäugig gedacht“, gab Pfarrer Martin Ruster ein Jahr später im WZ-Gespräch zu. Denn das Gelände erwies sich als zu klein. Seitdem laufen Überlegungen, wenigstens das Pfarrbüro auf dem Gaststättengelände zu bauen und das Gemeindezentrum in dem Garten neben dem Hildegardisheim. In beiden Fällen hat aber der Architekt Gottfried Böhm ein Mitspracherecht. Geplant war (und ist immer noch) ein Architektenwettbewerb. Man habe sich darauf geeinigt, dass Böhm mitplant, berichtet Peter Nübold vom Pfarrgemeinderat am Rande der Sitzung. Jetzt wird der schon lang anstehende Wettbewerb vorbereitet, in einigen Wochen soll die Ausschreibung erfolgen.